Ein außergewöhnlicher Jahresauftakt für Pia und Tim Conradi
Das alte Jahr war gerade am Ausklingen; da hieß es für die beiden Sportler vom DUYC die Koffer packen zu ihrem nächsten großen Abenteuer – die erste Weltmeisterschaft bei den ganz Großen. Die ILCA 6-Seniors Worlds der Frauen fand vom 04.01. bis 10.01.2024 in Mar del Plata/ Argentinien statt. Die ILCA 7-Seniors Worlds der Männer wurde vom 26.01. bis 31.01.2024 in Adelaide/ Australien ausgetragen.
Pia – in Mar del Plata/ Argentinien
Pia reiste schon Anfang Dezember 2023 nach Argentinien, um sich optimal auf die Weltmeisterschaft vorzubereiten. Das Vortraining war sehr effizient, aber auch notwendig. Für Pia war es das erste Mal Segeln auf der Südhalbkugel. Auch das Revier war mit Strömung, verschiedenen Windrichtungen und vor allem mit unterschiedlichen Wellenarten anspruchsvoll. Manchmal kam man sich da wie in einer Waschmaschine vor.
Land und Leute lernte Pia auch ein wenig kennen. Im Trainingslager wohnte sie in einer Segler-WG mit Sportlerinnen aus Argentinien und Peru. Weihnachten im Regenwald – auch das war eine neue Erfahrung.
Am 04.01.2024 gingen die Weltmeisterschaften dann endlich richtig los. Die Anspannung war entsprechend groß. Pia startete mit einem 21. Platz gut in die Regatta. Jedoch musste der Wettfahrttag dann wegen Gewitter abgebrochen werden. Der Folgetag war mit vielen Up und Downs verbunden. Im 4. Rennen gelang Pia jedoch mit einem 13. Platz in diesem sehr starken Feld ihr ganz persönliches Highlight der Regatta.
Leider hat es nach 3 Wettfahrttage nur für das Silberfleet gereicht. In den letzten 3 Regattatagen hat Pia versucht möglichst viele Erfahrungen mitzunehmen. Dabei konnte sie drei Top 10 Ergebnisse einfahren. Am Ende ist es der 62. Platz von 105 Teilnehmerinnen geworden.
Tim - in Adelaide/ Australien
Für Tim startete die Reise kurz vor Weihnachten. Insgesamt 24 Stunden dauerte der Flug nach Down Under. Nach einem kurzen Weihnachtsurlaub auf Kangaroo Island, einer großen Insel vor Adelaide und einem etwas verfrühten Silvester ;) begann die Vorbereitung im neuen Jahr.
Bereits vom 03.- 08.01.2024 nutzten viele internationale Athleten die Ozeanische Meisterschaft als Vorbereitungsregatta für die Weltmeisterschaft, um erste Erkenntnisse über das Revier zu erlangen. Und was für ein Revier das war!
In der gesamten Vorbereitung sowie auch später bei der Regatta hatten wir traumhafte Bedingungen. Nicht ohne Grund gilt Australien als Segler-Paradies! Meistens konnte eine Lufttemperatur von 25-30 Grad bei einer angenehmen Wassertemperatur von 21 Grad genossen werden. Die Grundwindrichtung war zumeist durch einen relativ konstanten Gradienten klar festgelegt und änderte sich durch den Seebriseneinfluss häufig nur marginal. Durch den auflandigen Wind hatte man bei 17-25 Knoten in der Regel eine superschöne, hohe lange Welle.
Die Weltmeisterschaft war geprägt von Up and Downs. Nach einem guten ersten Tag blickte Tim erwartungsfroh in die kommenden Tage. Jedoch lief es in den zwei folgenden Tagen überhaupt nicht, sodass er von dort an leider in der Silber-Fleet antreten musste. Dennoch war der Blick stets nach vorne gerichtet, sodass Tim in der Silber-Fleet eine gute Serie segeln und die Regatta mit einem positiven Gefühl beenden konnte.
Am Ende ersegelte Tim einen 68. Platz von insgesamt 152. Teilnehmern. Auch wenn das Ergebnis sicherlich besser sein könnte, bleiben die überwältigen Momente. Die Delfine die plötzlich vor dem Bug aus dem Wasser springen und in der Bugwelle spielen, wird er sicher nie vergessen.
Fazit von beiden
Für beide war es die erste WM im Seniorenbereich. Das ist per se schon mal etwas ganz Besonderes. Die Atmosphäre ist schon einzigartig! Und dann noch in einem Olympiajahr!
Es waren die besten Segler aus allen Ländern am Start. Für viele ging es auch um Nationentickets und/ oder die nationale Qualifikation. Es war sehr greifbar, wie intensiv sie sich für den Höhepunkt, die olympischen Spiele, vorbereiteten.
Auch wenn es für Pia und Tim noch nicht um Olympia ging, konnten sie in kurzer Zeit unglaublich viele Erfahrungen sammeln. Es gab viele Eye-Opening-Moments und der Spaß kam auch nicht zu kurz. Jetzt können sie es kaum erwarten wieder aufs Boot zu kommen. Gelegenheit dazu haben sie bereits in ein paar Tagen bei der Senioren-EM in Athen.
Die Reise geht weiter und wir freuen uns darauf!
Allen, die uns dabei begleiten (unseren Trainern, dem DSV, unserem Verein DUYC, dem SVNRW, der Sportstiftung NRW und -last but not least- natürlich unseren Eltern) möchten wir ganz herzlich für die Unterstützung danken. Ohne Euch wäre das alles nicht möglich!