Florian Krauß und Jannis Sümmchen sind Jugendweltmeister im 420er
Hamburg, 17. Dezember 2021. Mit einem Jugendweltmeistertitel im Gepäck und vier weiteren Top-Ten-Platzierungen kommen die Nachwuchsseglerinnen und Segler des German Sailing Teams von den Youth Sailing World Championships nach Hause. Die 420er-Segler der Jugendnationalmannschaft Florian Krauß und Jannis Sümmchen sind Weltmeister, die weiblichen 29er und 420er Teams, das Mixed Team im Nacra 15 und der deutsche Teilnehmer im Formula Kite platzieren sich ebenfalls in den Top Ten.
Das Jahr 2021 geht für das bayerische 420er-Duo Florian Krauß und Jannis Sümmchen mit dem größten Erfolg ihrer bisherigen gemeinsamen Segelkarriere zu Ende: Nachdem die beiden 18 Jahre alten Segler aus der Jugendnationalmannschaft des DSV dieses Jahr bereits im 420er die Kieler Woche und die Deutsche Meisterschaft gewannen, krönten sie ihre bisherige Erfolgsbilanz mit dem ersten gemeinsamen Weltmeistertitel.
Am letzten Wettfahrttag vor dem Sultanat Oman konnten sie sich mit einem zweiten Platz im entscheidenden Rennen an die Spitze des 22 Boote starken Feldes setzen und sicherten sich so ihren ersten WM-Titel mit einem soliden Vorsprung von vier Punkten vor dem spanischen Team Ian Clive Walker March und Finn Dicke. Für die beiden Jugendweltmeister zahlte sich auf dem sehr leichtwindigen Segelrevier vor allem ihre langjährige gemeinsame Wettkampferfahrung bei großen, internationalen Regatten aus, bereits 2019 nahmen sie an der U-17 Weltmeisterschaft der 420er im spanischen Vilamoura teil.
„Das war unsere letzte Regatta im 420er. Dass wir unsere gemeinsame Zeit in dieser Klasse mit einer Goldmedaille abschließen, war bis zum letzten Rennen nicht sicher“, sagt Steuermann Florian Krauß vom Yachtclub Seeshaupt am Starnberger See vom Yachtclub Seeshaupt am Starnberger See. „Wir hatten uns vorgenommen gut und solide zu segeln, immer gut zu starten und vorne mit dabei zu sein. Am Abend vor dem entscheidenden Rennen war uns aber klar, dass wir mindestens um Bronze segeln.“
Letzte 420er Regatta des Teams führt zum Titel
Vorschoter Jannis Sümmchen vom Chiemsee Yacht-Club ergänzt: „Wir hatten dieses Jahr einen schwierigen Start, hatten beide unseren Schulabschluss, Flo studiert nun schon in München Jura. So haben wir wenig trainiert und erst im zweiten Halbjahr wirklich Fahrt aufgenommen. Der Gewinn der Deutschen Meisterschaft hat uns gezeigt, was wir zusammen leisten können.“
Wie es seglerisch mit dem erfolgreichen Team weitergeht ist derzeit noch nicht klar. „Wir werden nun umsteigen müssen, wenn wir künftig 470er segeln wollen, müssen wir uns trennen und uns jeweils eine Partnerin für ein Mixed-Team suchen“, sagt Florian Krauß. „Vielleicht steigen wir doch beide gemeinsam in den olympischen 49er um.“
Die 420er-Seglerinnen Lilli Zellmer (Segelvereins Rahnsdorf) und Franziska Steinlein (Bayerischer Yacht-Club), die erst seit diesem Jahr zusammen segeln und sich mit einem Sieg bei der Kieler Woche das Nationenticket für den Oman sicherten, kamen auf den zehnten Rang. Bei den 29er, der Vorbereitungsklasse auf den olympischen 49er FX und 49er, kamen Anna Barth und Alva Feilcke vom Kieler Yacht-Club im Feld der 18 teilnehmenden Teams auf den siebten Platz. Die Rostocker 29er-Segler Carl Krause und Max Georgi vom Rostocker Segelverein Citybootshafen, die zu Beginn der Wettfahrten einen zweiten und dritten Platz verzeichnen konnten, wurden insgesamt 13. im Feld der 24 teilnehmenden Teams.
In der stark vertretenen ILCA 6 Klasse kam die deutsche Teilnehmerin vom Duisburger Yacht-Club Pia Conradi im Feld der 46 Teilnehmerinnen auf den 35. Platz, bei den Herren segelte Mats Schönebeck vom Norddeutschen Regatta Verein (NRV), der einen Lauf gewinnen konnte, auf den 12. Platz und positionierte sich damit klar im ersten Viertel der 50 Teilnehmer großen Startergruppe.
Im halb-foilenden Nacra15, der ebenfalls wie der olympische Nacra17 von einem Mixed-Team gesegelt wird, kam Steuermann Leonard Beyer (NRV) mit seiner Vorschoterin Zoe Coers (Segelklub Bayer-Uerdingen) in ihrer ersten gemeinsamen großen Regatta auf den neunten Platz. Auch dieses Team segelt erst seit wenigen Wochen zusammen in der olympischen Nachwuchsklasse. Ebenfalls unter die Top Ten kam Kitesurfer Jan Vöster (Württembergischer Yacht-Club), der in der mit 16 internationalen Startern besetzten Formula Kite Klasse auf den siebten Rang kam. Eine deutsche Surferin war bei den Jugendweltmeisterschaften nicht dabei.
„Erfolg spornt für die Zukunft an“
Für das Trainerteam Franziska Goltz, Thomas Berg und Jan-Hauke Erichsen waren die Jugendweltmeisterschaften ein großer Erfolg für die Nachwuchsseglerinnen und Segler der Jugendnationalmannschaft des DSV. Einhellig lobten sie die hervorragende Organisation durch die Gastgeber im Oman und das Segelzentrum in al-Mussanah, das extra für solche großen, internationalen Events konzipiert wurde. „Wir freuen uns sehr, dass es trotz der durch die Corona-Pandemie erschwerten Bedingungen gelungen ist, mit einem so leistungsstarken deutschen Team an den Jugendweltmeisterschaften teilzunehmen“, sagt Jan-Hauke Erichsen stellvertretend für das Trainerteam. „Das wir nun mit einem Jugendweltmeistertitel im Gepäck gemeinsam die Heimreise antreten, ist ein toller Erfolg, der alle für die Zukunft anspornt. Großen Anteil an diesen seglerischen Spitzenleistungen haben aber vor allem auch die Heimtrainer, allen voran Daniel Zepuntke, der unsere Jugendweltmeister trainiert.“
Mit Blick auf die vier weiteren Platzierungen deutscher Seglerinnen und Segler in den Top Ten fügt er hinzu: „Für viele unserer Starter waren die Rennbedingungen aufgrund der leichten Windverhältnisse nicht einfach. Teilweise mussten antrainierte seglerische Instinkte und das vertraute Bauchgefühl ignoriert werden, um vorne mit dabei zu sein.“ Alle dreizehn teilnehmenden Seglerinnen und Segler der Jugendnationalmannschaft des DSV fliegen nun heute Nacht mit ihrem Trainerteam zurück nach Deutschland.