SHM - Kiepenkerl aus Münster nach Bremen entführt, Kiepenkerlregatta beim Segelclub Hansa-Müster
Regattaorganisation unter Corona-Bedingungen bedeutet vor allem viel Organisation. Die 50 Plätze der seit 39 Jahren durchgeführten Kiepenkerlregatta waren durch Segler/innen unter anderem aus Düsseldorf, Bad Zwischenahn, Leverkusen, Bremen, Gronau und natürlich der Region um Münster schnell ausgebucht. Um Abstand halten zu können wurden Parkplätze großflächig reserviert, die Nutzung von Wiesen beantragt, Toilettenzugänge reguliert (an der Stelle auch einen herzlichen Dank an die Ämter der Stadt Münster für die Kooperation). Es wurden Lunchpakete ausgegeben, Pizza to-go ermöglicht, hier gesperrt, dort angeleitet und vor allem die Vereinsjugend ordnete und regulierte, so dass schön einer nach dem anderen ins und aus dem Wasser slippte. Jede Familie fand ihren Schattenbaum und die Zuschauer verteilten sich wie vorgesehen entlang des Aaseeufers. Eine Videokonferenz als Steuerleutebesprechung sowie ein virtuelles Meldebrett https://www.segelclub-hansa.de/regatten/kiepenkerlregatta/ waren weitere erfolgreiche Maßnahmen.
Die Kehrseite ist aber natürlich, dass geselliges Beisammensitzen, Grillabend, Wasserspiele, Zooausflüge und eine große Siegerehrung leider nicht stattfinden konnten. Nach dem Aufwand waren die Gesichter der Organisatoren allerdings sehr unglücklich, als die Windprognosen für das Wochenende fast durchgehend Flaute ankündigten. Aber es kam zum Glück anders.
Am Samstag war es ein wunderschöner aber sehr heißer Sommertag. Zur ersten Startzeit konnte bei sehr schwachem Wind ein Lauf für Opti B und C für die Segler/innen aus gestartet werden und es war schön zu sehen, dass der See endlich wieder ein Regattafeld zeigte. Weiter zunehmende Hitze und unbeständige Winde veranlassten die Wettfahrtleitung die nächsten Starts für den frühen Abend vorzusehen. Nach Umlegen des Kurses und trotz immer mal wieder kurzfristig um 70° wegkippendem Wind konnten zwei Starts gefahren werden. Beim ersten waren die Segler/innen zu hitzköpfig an der Linie, so dass die Wettfahrtleitung die Flagge U für den nächsten Start ausrollte. Beim zweiten zeigte sich am Luvfass kurzfristig ein Windloch, so dass der Lauf aus Fairnessgründen leider abgebrochen werden musste. Obwohl damit nur ein gewerteter Lauf zu Buche stand, zeigten sich die Segler/innen sehr zufrieden und genossen den Sommerabend und Sonnenuntergang am See.
Am Sonntag startete die Wettfahrtleitung so früh, wie es den von auswärts anreisenden Teilnehmern zumutbar erschien, um Kühle und Winde am Morgen zu nutzen. Mit zunehmendem Wind wurde zur angesagten Startzeit erst zwei und nach kurzer Pause noch ein weiterer Lauf auf verkürztem Kurs gestartet. So konnte nach vier Läufen sogar ein Streicher für die Ergebnisverbesserung genutzt werden.
An der Stelle auch ein besonders großes Lob an die kleinen und kleinsten Regattasegler/innen. Um Gruppenbildungen zu vermeiden wurde vieles an Regattaorganisation auf das Wasser verlegt und eine Unterstützung durch die Shore Crews war nicht möglich. Aber egal ob das Meldegate am Regattaponton, Durchsagen per Megaphon auf dem Wasser, Startvorlauf mit Orangenen Flaggen oder Anzeigetafeln mit Rundenzahlen und Bahnschemata K1, K5 usw. Sie wussten blendend Bescheid oder halfen sich gegenseitig mit Erklärungen. Nur dem einen oder anderen C-Segler wurde auf Anweisung der Wettfahrtleitung gelegentlich etwas der Weg gewiesen. Die ersten Plätze belegten Thaddäus Hanusch (DYC), Tim Hartmann (SHM) und Robert Berssenbrügge (SHM) bei Opti C sowie Jonny Seekamp (WVH), Nani Seekamp (WVH) und Michael Jaroschenko (HISC) bei Opti B.
Markus Jenki