Trainer-C Lizenz

Am 23.06.bis 25.06 2017 fand in Heeg (Friesland) die erste Trainingseinheit der Trainer C-Lizenz des SVNRW für Lehrer statt, die aufbauend zu der sportartspezifischen Rettungsbefähigung ihre Kompetenzen und Fähigkeiten ausbauen möchten.

NRW-Lehrer drücken die Schulbank

Am 23.06.bis 25.06 2017 fand in Heeg (Friesland) die erste Trainingseinheit der Trainer C-Lizenz des SVNRW für Lehrer statt, die aufbauend zu der sportartspezifischen Rettungsbefähigung ihre Kompetenzen und Fähigkeiten ausbauen möchten.

Eine Lehrerin und sieben Lehrer fanden sich am Freitagabend in Pharshoeke in Heeg ein und waren auf die ersten Aufgaben, die Leiter Hayo Koch an die Gruppe stellen wollte, gespannt.

Gegen 18:30 Uhr ging es sofort mit drei Polyfalken für erste Manöver bei  Windstärke 5 raus aufs Wasser,  um sich gegenseitig zu beschnuppern und gemeinsam Segelkenntnisse in die Praxis umzusetzen. Aufgabe der Teilnehmer war es bspw., sich in die Rolle von Schülern einer Segel-AG hineinzuversetzen. Nach einer kleinen Regatta ging es zurück zur Unterkunft, wo zusammen gekocht und gegessen wurde. Die Gruppe fand sich schnell und unkompliziert zusammen und im abendlichen Teil des Lehrgangs wurden erste Erfahrungen mit Segel AGs ausgetauscht. Fragen der Aufsichtspflicht, rechtliche Fragen nach Haftung wurden genauso erörtert wie die Frage nach Kooperationsmöglichkeiten zwischen Schule und Segelvereinen.

Am Samstag ging es nach dem Frühstück in Richtung Heeger Meer.

Die Gruppen wurden neu zusammengestellt und erhielten die Aufgabe, neben den üblichen Grundmanövern, Boje über Bord mit traditionellem Manöver und Quikstopp zu üben. Stärken und Schwächen der jeweiligen Manöver wurden intensiv diskutiert, wobei gerade im Hinblick auf das Segeln mit Schülern herausgestellt wurde, dass die besondere Stärke der alternativen Person-über-Bord-Manöver darin besteht, die Distanz zum Über-Bord-Gegangenen gering zu halten, womit sich das angsteinflößende Moment für Schüler deutlich verringert.

Das Wochenende hielt Starkwind bereit. Die Teilnehmer und der Leiter des Lehrgangs waren sich einig, dass es unter Sicherheitsaspekten beim Segeln mit Schülern angeraten gewesen wäre, im Hafen zu bleiben. Aber als angehende Trainer waren sich alle genauso darin einig, dass es für Lehrer, die eine Segel-AG leiten möchten, auch mal grenzwertiges Wetter zu meistern gilt.

Bei Windstärke 7 wurde Segelreffen durch Beidrehen mehrfach geübt. Hierbei wurde simuliert, dass der begleitende Lehrer dies als Skipper alleine hinbekommen muss, weil er sich mit einer verängstigten und entkräfteten Schülercrew konfrontiert sieht.

Nach einer Mittagspause an einer der schönen Inseln im Heegermeer, ging es zurück Richtung Heeg. Vor Heeg stellte sich Hayo zu Verfügung, um die geübten Bojen-Manöver mit einer realen Person durchzuführen. Er schien dabei riesigen Spaß zu haben, an die zehn Mal ins Wasser zu springen. Nach dem Abendessen noch einmal gesegelt. Kanalsegeln ohne Motor stand auf dem Programm. Von Heeg über Woudsend zurück nach Heeg waren wir noch einmal 2 ½ Stunden unterwegs. Dabei ging es darum, um die Kurse am Wind und insbesondere Kreuzen in den Kanälen zu üben. Die untergehende Sonne bot dabei eine Kulisse, die gerade in Friesland ein wunderschönes Naturpanorama ist. In der Unterkunft wurden am Abend weitere theoretische Fragen aus dem umfangreichen Kompetenzen Katalog für die Trainer-C Ausbildung zum Thema gemacht.

Immer wieder interessant war hierbei der Austausch über die Theorie und die mit Schülern erlebte Praxis.

Am Sonntag hatten alle Spaß am Slalomsegeln vorwärts und rückwärts auf engstem Raum. Dabei ging es um exakte Bootbeherrschung und genaue Manöver, die nur möglich waren, wenn der Zusammenhalt der Crew und die Kommunikation einwandfrei funktionierte. Anschließend musste ein auf Grund gelaufenes Boot unter Segelkraft freigesetzt und abgesetzt werden. Hier zeigte Matthias trotz widriger Windverhältnisse Einfallsreichtum und sehr gute Segelkenntnisse.

Zum Abschluss des Tages stellten sich Thilo und Johannes zur Verfügung, um erneut Mann-über-Bord-Manöver zu praktizieren. Als besonders lehrreich wurde hierbei herausgestellt, als erfahrener Segler diese Situation mal aus der Wasserperspektive heraus beurteilen zu können.

Am späten Nachmittag ging es dann wieder nach Hause.

Insgesamt zeichnete sich dieses intensive Wochenende als lehrreich und harmonisch aus. Viele methodische und didaktische Anregungen für die Segel-AGs konnten mit nach Hause genommen werden. Das besondere Training in den vielen spezifischen Übungsphasen kommt letztendlich den uns anvertrauten Segelkindern zugute.

Ein zweites Praxiswochenende folgt im September. Außerdem müssen die Lehrer bei einer fremden Segel-AG oder bei einer Clubausbildung hospitieren und mit einer Segellehrprobe und eine Klausur die Trainerausbildung abschließen - Sicherlich eine interessante Erfahrung auch mal wieder auf der anderen Seite der Schulbank zu sitzen.

Text und Fotos: Hayo Koch

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