Laser-Weltmeister Philipp Buhl segelt nach Kraftakt mit einem Tagessieg ins olympische Finale

Enoshima/Japan, 30. Juli 2021. Der sechste Tag der olympischen Regatta im japanischen Revier der Sagami-Bucht hat das German Sailing Team stark gefordert. „Es war ein besonders intensiver Tag. Die Gute daran: Er begann mit einem Tagessieg und endete mit einem Tagessieg“, zog DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner Bilanz.


In den leichten, unbeständigen Winden rangen die Seglerinnen und Segler der Nationalmannschaft um die bestmöglichen Ausgangspositionen für die nahenden Finalläufe. Allen voran Weltmeister Philipp Buhl (Norddeutscher Regatta Verein/Segelclub Alpsee-Immenstadt) in seiner Laserflotte. Der Sonthofener Steuermann war als Siebter hoffnungsfroh in die letzten beiden Rennen der Hauptrunde gestartet. Der erste Durchgang misslang Deutschlands erfolgreichstem Lasersegler mit Rang 32 aber so gründlich, dass er sogar um den Einzug ins Medaillenfinale bangen musste.


Vor dem vorentscheidenden zehnten Rennen rief Laser-Bundestrainer Alex Schlonski ihm dann zu: „Wenn du jetzt einen Zweiten fährst, bist du noch dabei.“ Philipp Buhl vertraute seinem Bauchgefühl, wählte wieder die tendenziell bevorzugte linke Seite, die ihm im ersten Durchgang vor allem aufgrund der widrigen aber nicht erkennbaren Strömungsverhältnisse kein Glück gebracht hatte, und setzte die Coach-Worte ideal um. „Ich wollte starten, durchziehen und es besser machen“, sagte Buhl. Das gelang ihm auf dem ungeliebten küstennahen Kurs „Enoshima“ in herausragender Weise. Buhl gewann das zweite Rennen des Tages souverän, dominierte die gesamte Flotte und katapultierte sich vom zwischenzeitlich elften Platz zurück auf Platz fünf. Mit dem überragenden Sieg meldete er sich auch zurück im Kampf um die Medaillen. „Man muss erst einmal einen 1. nach einem 32. fahren“, zollte Nadine Stegenwalner dem Laser-Steuermann großen Respekt. „Es wird keine einfache Aufgabe im Finale, aber sie ist auch nicht unlösbar. Philipp hat so oft gezeigt, dass er auch solche Herausforderungen meistern kann.“


Eine Vorentscheidung ist in der Einhandjolle Laser bereits gefallen: Matthew Wearn hat sich die Goldmedaille als dritter Australier in Folge mit einem 22-Punkte-Vorsprung bereits vorzeitig gesichert. Der Kampf um Silber und Bronze aber ist offen und wird am 1. August erneut auf Kurs „Enoshima“ für Hochspannung sorgen. Philipp Buhl hat sich für den Abschluss nach dem Laser-Ruhetag am Samstag einiges vorgenommen: „Ich werde volles Risiko gehen und angreifen.“ Trainer Schlonski weiß: „Philipp braucht ein sehr, sehr gutes Rennen und muss auf Fehler der anderen hoffen."


Philipp Buhl hat den Tag so furios beendet, wie ihn Erik Heil und Thomas Plößel vom Norddeutschen Regatta Verein eröffnet hatten: mit einem Tagessieg. Das deutsche 49er-Team startete souverän in ihre drei Wettfahrten, musste aber anschließend mit den Rängen sieben und zwölf kleine Dämpfer hinnehmen. „Da haben wir in der einen oder anderen Situation zu nett agiert, aber das ist morgen vorbei“, sagte Erik Heil. Die für den
Norddeutschen Regatta Verein startende Crew geht am Samstag von Platz fünf aus selbstbewusst in die letzten drei Rennen. „Unser Speed stimmt weiterhin, bei uns ist alles im grünen Bereich. Es wird ein spannendes Finale. Die Entscheidungen fallen wahrscheinlich erst im Medal Race“, sagte der Steuermann. Dazu gab Erik Heil das Ziel seiner Crew vor: „Wir müssen uns am Samstag früher die Kontrolle über die Gegner holen und halten.“


Ähnliches haben sich die 49erFX-Seglerinnen Tina Lutz und Susann Beucke (Chiemsee Yacht-Club/Norddeutscher Regatta Verein) für den Endspurt auf Kurs Medaillenrennen vorgenommen. Nach den Rängen 11 und 13 katapultierte sich das bayerisch-norddeutsche Team am Freitag mit Rang drei auf Platz fünf im Zwischenklassement. Damit wahrten die Skiff-Seglerinnen ihre Medaillenchancen vor ihren letzten drei Rennen der Hauptrunde. Vorschoterin Susann Beucke berichtete von den Herausforderungen auf der Bahn „Kamakura“: „Der dritte Rang hat uns heute am Ende rausgerettet. Wir hatten den ganzen Tag extreme Anspannung und extremen Fokus darauf, gute Starts zu machen. Das haben wir auch in allen drei Wettfahrten gut geschafft. In den ersten beiden Rennen konnten wir das leider nicht ins Ziel bringen. Die Bedingungen waren unglaublich schwierig. Es war ein nervenaufreibender Tag für uns, weil wir so voll da, so im Tunnel waren. Der dritte Rang im letzten Rennen tat gut. Wir haben vieles heute richtig gemacht. Und so wollen wir morgen weitermachen.“


Etwas enttäuscht kamen die 470er-Seglerinnen Luise Wanser und Anastasiya Winkel von ihrem Kurs „Zushi“. Das Duo vom Norddeutschen Regatta Verein kehrte mit den Rängen 16 und 8 in den Olympiahafen von Enoshima zurück und liegt vor den verbleibenden vier Wettfahrten der Hauptrunde auf Platz 14. „Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal sagen würde, dass uns das Segeln in den leichten und unbeständigen Winden schwergefallen ist. Da fehlt uns vielleicht doch etwas Erfahrung“, sagte die 23-jährige Steuerfrau aus Hamburg.
Laser-Radial-Steuerfrau Svenja Weger musste am Freitag als erste DSV-Starterin Abschied von den Olympischen Spielen nehmen. Als Gesamt-Sechzehnte konnte sich die Seglerin vom Potsdamer Yacht-Club, die als Spitzenreiterin so überragend in ihre Olympia-Premiere eingestiegen war, nicht für das Medaillenrennen der besten zehn Laser-Radial-Akteurinnen qualifizieren. Svenja Weger beendete ihren Einsatz aber versöhnt: „Heute hat es leider nicht gereicht. Es waren sehr komplizierte Bedingungen. Aber meinen Auftakt bei diesen Olympischen Spielen, den werde ich mein Leben lang nicht vergessen.“


Die nächsten olympischen Termine:


31. Juli: In den RS:X-Surfflotten der Frauen und Männer werden die Medaillen ohne deutsche Beteiligung vergeben. Vom German Sailing Team sind die Kieler Paul Kohlhoff/Alica Stuhlemmer im Nacra 17 sowie die deutschen Skiffsegler Erik Heil/Thomas Plößel und Tina Lutz/Susann Beucke gefordert.

1. August: Im Laser und im Laser Radial werden in den Finals der jeweils besten zehn Starter die Medaillen vergeben. Philipp Buhl ist dabei und will als Fünfter angreifen.
Gleichzeitig stehen weitere Wettfahrten für die 470er-Flotten und Nacra 17 auf dem Programm. 49er und 49erFX pausieren vor ihren Medaillenrennen am 2. August.

2. August: Die Medaillenrennen für 49er und 49erFX stehen auf dem Programm. Ob und mit welchen Chancen die deutschen Seglerinnen und Segler dabei sind, entscheidet sich in den letzten Rennen der Hauptrunde am 1. August. Gefordert sind an diesem Tag auch die 470er-Flotten der Damen und Herren.

Alle Ergebnisse finden Sie hier: https://tokyo2020.sailing.org/results-centre/

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Philipp Buhl beendet Olympia-Einsatz nach starkem Finale als Fünfter: „Ich bin zufrieden mit dem Medaillenrennen, nicht ganz mit der Serie“

Enoshima/Japan, 1. August 2021. Der achte Tag der Olympia-Regatta von Enoshima brachte mit dem Medaillenrennen der zehn besten Lasersegler die erste Medaillenchance für das German Sailing Team. Weltmeister Philipp Buhl war als Fünfter nach der Hauptrunde in das Finale eingezogen und setzte mit Rang drei im Medaillenrennen einen würdigen Schlusspunkt hinter seinen zweiten Olympia-Einsatz.
Das erhoffte Edelmetall konnte der 31-jährige Steuermann (Segelclub Alpsee-Immenstadt/Norddeutscher Regatta Verein) trotz überzeugender Vorstellung nicht mehr holen, weil den vor dem Finale vor ihm liegenden Akteuren keine großen Patzer mehr unterliefen. Den Olympiasieg hatte sich vorzeitig der Australier Matthew Wearn gesichert. Silber und Bronze erkämpften am Sonntagnachmittag der Kroate Tonči Stipanovič und Buhls norwegischer Trainingspartner Hermann Tomasgaard.

Laser: „Die Medaille haben wir am dritten Tag verloren, nicht heute“


Philipp Buhls Trainer Alex Schlonski zog nach dem Rennen Bilanz: „Philipp hat heute alles gegeben und deswegen sind wir sehr stolz auf ihn. Wir beenden die Olympischen Spiele mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Wir sind angetreten, hier eine Medaille zu gewinnen. Das ist nicht gelungen. Die Medaille haben wir am dritten Tag verloren. Nicht heute. Philipp hat die Serie mit dem Rennsieg am Freitag und dem dritten Rang sehr überzeugend zu Ende gebracht. Ein fünfter Platz bei Olympia ergibt keine Medaille, ist aber immer noch eine sehr starke Leistung.“ Das fanden auch Buhls Teamkameraden, die ihn nach der Rückkehr vom Finalkurs mit viel Jubel im Hafen empfingen und feierten.
Ob sich Buhl eine weitere Olympia-Kampagne und noch einen olympischen Gipfelsturm vornimmt, will der Sonthofener nach der Laser-Weltmeisterschaft im Dezember vor Barcelona entscheiden. „Ich werde schauen, wie es mit meinen Partnern läuft, ich werde mit dem Verband sprechen und das Feuer muss da sein. Ich will nicht einfach nur teilnehmen, sondern wie hier in der Bestform ankommen.“ DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner, die mit Mitgliedern des German Sailing Teams und vielen deutschen Flaggen das Laser-Finale von der Mole des Olympiahafens verfolgt und Deutschlands besten Lasersegler angefeuert hatte, sagte: „Philipp Buhl ist Fünfter bei Olympischen Spielen geworden. Das muss man erst einmal werden. Das ist ein sehr gutes Ergebnis. Er hat einen versöhnlichen Abschluss hingelegt. Ich schätze Philipp als Sportler, als Mensch und Persönlichkeit. Wir würden uns als Verband natürlich sehr freuen, wenn er seine Karriere noch weitere drei Jahre bis zu den nächsten Olympischen Spielen fortsetzen und das German Sailing Team auf Kurs Marseille 2024 mit seiner Erfahrung und seinen Leistungen bereichern würde.“

Nacra 17: „Wir waren angespannt heute“


Die Nacra-17-Crew Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer hat sich in ihren letzten drei Wettfahrten vor dem Finale der Mixed-Katamaran-Crews eine hervorragende Ausgangsbasis für den Kampf um die Medaillen am Dienstag erarbeitet. Das Team vom Kieler Yacht-Club verteidigte mit den Rängen 3, 6 und 6 in frischeren Winden den dritten Platz im Zwischenklassement. „Wir waren durchaus angespannt heute, deswegen haben wir uns auch ein paar Fehler erlaubt. Zum Beispiel habe ich einmal vor der Wende die Großschot losgelassen. Das Handling hätte besser sein können, aber es war auch ein hektischer Kurs mit kurzen Up and Downs und kleiner, steiler Welle“, reflektiert Paul Kohlhoff. „Unterm Strich stimmen die Zahlen. Jetzt gehen wir übermorgen als Dritte ins Medal Race. Wir haben ein kleines Punktepolster, aber wir dürfen uns trotzdem nichts erlauben.“
Die Ausgangssituation für die Kieler ist vor dem Kampf um die Medaillen spannend: Das Klassement führen die top-favorisierten Italiener Ruggero Tita und Caterina Banti mit 23 Punkten vor den Briten John Gimson und Anna Burnett (35 Punkte) an. Es folgen Kohlhoff/Stuhlemmer mit 47 Punkten. Hinter den Deutschen lauern mit den Australiern Jason Waterhouse und Lisa Darmanin (54 Punkte) sowie den Spaniern Tara Pacheco van Rijnsoever und Florian Trittel (62 Punkte) zwei weitere Duos, die noch nach der Bronzemedaille greifen wollen. Damit verspricht auch das Finale der foilenden Zweirümpfer zum Segel-Thriller zu werden. „Paul und Alica haben einen weiteren starken Tag hingelegt. Ihre konstanten Leistungen in den Top Drei als eines der jüngsten Teams bei dieser Olympia-Regatta darf man schon fast als sensationell bezeichnen“, sagte Sportdirektorin Nadine Stegenwalner.

470er-Frauen mit Tagessieg


Für weitere gute Nachrichten sorgten die 470er-Seglerinnen Luise Wanser und Anastasiya Winkel. Das Duo vom Norddeutschen Regatta Verein eröffnete den vorletzten Tag der Hauptrunde mit einem siebten Rang und setzte anschließend mit einem fulminanten Tagessieg ein dickes Ausrufezeichen hinter die Ambitionen, trotz der Doppel-Disqualifikation vom Auftakt bei ihrer Olympia-Premiere zu glänzen. Mit dem Erfolg rückten die Hamburger Steuerfrau und ihre Kieler Vorschoterin auf Platz zehn vor und wahrten zwei Rennen vor Ende der Hauptrunde ihre Chancen auf den Einzug ins Medaillenfinale. „Was Luise und Anastasiya hier abliefern, das ist beeindruckend“, sagte Nadine Stegenwalner, „dass die beiden einen Tagessieg raushauen, unterstreicht ihr Leistungsvermögen in sehr schöner Weise.“

Die nächsten olympischen Termine für die Segler des German Sailing Teams:

2. August: Die Skiffseglerinnen und -segler in den Disziplinen 49er und 49erFX tragen ihre Medaillenrennen aus. In beiden Finalläufen kämpfen mit Tina Lutz/Susann Beucke und Erik Heil/Thomas Plößel zwei deutsche Teams um Medaillen. Gleichzeitig sind die 470er-Flotten in ihren letzten beiden Rennen vor ihren Finalläufen am 4. August gefordert.

3. August: Neben dem Finn-Finale (ohne deutsche Beteiligung) steht das Medaillenrennen der Nacra-17-Flotte auf dem Programm. Als Gesamt-Dritte ziehen Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer in ihr erstes olympisches Finale ein. Die deutschen 470er-Seglerinnen pausieren vor ihrem Finale am 4. August.

4. August: Das Finale der 470er-Frauen- und Männer-Flotten beendet die olympische Regatta vor Enoshima.

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Die Segel-Gala des German Sailing Teams an Tag fünf der Olympia-Regatta

Enoshima/Japan, 29. Juli 2021. Tag fünf der Olympia-Regatta haben die Seglerinnen und Segler im German Sailing Team zu ihrem gemacht. In allen Disziplinen mit deutscher Beteiligung konnten die Crews und ihre Trainer am Abend positiv Bilanz ziehen.


Laser-Weltmeister Philipp Buhl (Norddeutscher Regatta Verein/Segelclub Alpsee-Immenstadt) hat sich mit einem starken Comeback von Platz 13 auf Platz sieben katapultiert und in der Spitzengruppe der Einhandjollensegler zurückgemeldet.


Die 49er-Segler Erik Heil und Thomas Plößel (Norddeutscher Regatta Verein) unterstrichen ihren Medaillenanspruch mit den Rängen zwei und drei. Die Bronzemedaillen-Gewinner der Olympia-Regatta von Rio de Janeiro 2016 rückten auf Platz sechs vor.


Die Mixed-Katamaran-Crew Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer (Kieler Yacht-Club) setzte ihre gelungene Auftaktserie mit zwei dritten Rängen fort. Trotz ihrer Kenterung in der dritten Wettfahrt des Tages, in deren Folge Kohlhoff/Stuhlemmer ihren Nacra 17 binnen einer halben Minute blitzschnell wieder aufrichteten, liegen die Kieler auf Platz drei.


Auch die 470er-Seglerinnen Luise Wanser und Anastasiya Winkel (Norddeutscher Regatta Verein) drückten das Gaspedal durch und schafften es, den Schock der Doppel-Disqualifikation vom Vorabend aus dem Kopf zu verbannen. Mit den Rängen fünf und vier sprang das Duo aus Hamburg von Platz 19 auf Platz zwölf vor, die Disqualifikation aus den ersten beiden Rennen bleibt jedoch bestehen.


Auch Laser Radial-Steuerfrau Svenja Weger (Postdamer Yacht-Club) konnte sich nach ihrer Auftaktgala und einigen Rückschlägen wieder deutlich steigern. Mit den Rängen acht und zwölf segelte sie auf Platz 13 vor.

Laser Standard: „Es wird ein hartes Stück Arbeit“

Wie sich Philipp Buhl nach den Rückschlägen vom Dienstag am Donnerstag nach dem Comeback fühlte? „Kaputt und gut“, sagte der 31-Jährige, „ich habe mich heute nicht geschont. Unsere Rennen sind mit rund 50 Minuten lang und fordernd. So soll es bei Olympia auch sein. Heute waren meine Starts gut, der Speed war gut, der Biss war gut.“ Auch Buhls Trainer Alex Schlonski freute sich, dass sein Schützling wieder in die Erfolgsspur gefunden hat: „Ich hoffe, das gibt Philipp das verdiente Selbstvertrauen für morgen. In den letzten beiden Wettfahrten vor dem Medaillenfinale am 1. August geht es für ihn darum, sich die bestmögliche Ausgangsposition zu verschaffen. Wenn er am Freitag insgesamt wieder unter zehn Punkten bleiben kann, dann ist noch alles drin. Er kann sich seine Medaille verdienen, aber es wird ein hartes Stück Arbeit.“

49er: „Die richtigen Einstellungen gefunden“

Ganz ähnlich sieht es der Trainer der 49er-Crew Erik Heil und Thomas Plößel. Marc Pickel (Kiel) sagte am Abend im Olympiahafen von Enoshima: „Wir fühlen uns besser als gestern um die gleiche Zeit. Gestern haben wir nicht die volle Leistungsfähigkeit abrufen können. Da haben uns die Bedingungen ein bisschen auf dem Hinterfuß erwischt, weil wir hier zuvor in der kurzen Vorbereitungszeit nie in solchen Winden trainieren konnten. Heute stimmten das Set-up des Bootes und entsprechend die Ergebnisse. Es ist uns sehr schnell gelungen, die richtigen Einstellungen zu finden. Es war für uns sehr wichtig, dass wir heute diese Antwort auf dem Kurs geben konnten.“

Nacra 17: „Zwei sehr anständige Dritte“

Den Positiv-Trend des Segeltages verstärkten in der Sagami-Bucht Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer mit zwei weiteren Top-Drei-Resultaten. Die Norddeutschen bleiben trotz der Erfolge auf dem Boden. Steuermann Paul Kohlhoff sagte: „Wir haben zwei sehr anständige Dritte eingefahren. Im dritten Rennen ist uns dann ein Fehler unterlaufen, als wir eine Welle unterschätzt haben und gekentert sind.“ Mit schnellem Aufrichten ihres Bootes retteten sie aber noch Rang elf ins Ziel.

470er-Frauen: „Das war ein Kampf“

Ihre Antworten auf die Doppel-Disqualifikation am Vortag aufgrund eines Vermessungsprotests gaben auch Luise Wanser und Anastasiya Winkel auf dem Wasser. Es gelang der Crew vom German Sailing Team, die Enttäuschung über die harte Bestrafung für die 200 Gramm zu schwere Trapezhose der Vorschoterin beiseite zu packen und die Favoritinnen der Flotte zu attackieren. Mit zwei Top-Fünf-Rängen verbesserte sich das Duo um sagenhafte sieben Plätze. Auf die Frage, ob sie draußen in der Sagami-Bucht mehr Spaß oder mehr Kampf erlebt hat, sagte Luise Wanser lachend: „Das war ein Kampf.“ Vorschoterin Anastasiya Winkel schätzt, dass ihr Puls in den intensiven Phasen bis auf 190 Schläge pro Minute stieg. Als Gesamt-Dreizehnte wollen die 24 Jahre alte Steuerfrau und ihre 27-jährige Vorschoterin weiter angreifen.

„DSQ“ der 470er-Frauen bleibt in der Wertung


Der Antrag des German Sailing Teams auf einer Wiedereröffnung des Verfahrens im Fall der 470er-Frauen wurde am Abend von der zuständigen Jury nach eineinhalbstündiger Diskussion abgelehnt. „Alleine die Dauer der Diskussion lässt vermuten, dass der Fall so eindeutig nicht war“, sagte DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner, „letztlich wurde unser Antrag aber leider abgelehnt und die beiden Disqualifikationen von den Wettfahrten eins und zwei bleiben stehen. Wir haben alles getan, wir haben gekämpft und wurden gehört. Es ist ärgerlich, dass wir nicht mehr erreichen konnten.“ Die Jury verwies in der Begründung für die Ablehnung darauf, dass ihr bei der ursprünglichen Verhandlung keine groben Fehler nachzuweisen seien und keine neuen Fakten präsentiert werden konnten.

Laser Radial: „Morgen noch einmal voll angreifen“


Auch Svenja Weger konnte am Donnerstag endlich wieder Boden gutmachen. Die Laser-Radial-Steuerfrau vom Potsdamer Yacht-Club rückte auf Platz 13 vor. Ihr fehlen vor den letzten beiden Rennen ihrer Flotte nur drei Plätze, um nach einigen Dämpfern vielleicht doch noch das Medaillenfinale am 1. August zu erreichen. Sie segelt am Freitag bei den Vorentscheidungen in den Laser-Disziplinen ebenso wie ihr Teamkamerad Philipp Buhl auf der launischen Innenbahn Enoshima. „Es war heute ein solider Tag, an dem es mehr um Geschwindigkeit als um viele Dreher und unbeständige Winde ging“, sagte Svenja Weger, „jetzt kann ich morgen noch einmal voll angreifen.“
DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner sagte zu den Leistungen: „Tage wie dieser wünscht man sich als German Sailing Team: unsere Seglerinnen und Segler hatten einen überaus erfolgreichen Tag. Wir hoffen und trauen es unseren Crews zu, dass es so auch am Freitag weitergehen kann.“

Die nächsten olympischen Termine für das German Sailing Team:

30. Juli: In den Laserflotten fallen die Entscheidungen über den Einzug in die Medaillenrennen, die nach einem weiteren Ruhetag am 1. August für die jeweils zehn besten Frauen und Männer ausgetragen werden. Die Skiff-Akteure setzen ihre Regatta ebenso fort wie die 470er-Felder. Die Mixed-Katamaran-Crews im Nacra 17 haben ihren ersten Ruhetag.

31. Juli: In den RS:X-Surfflotten der Frauen und Männer werden die Medaillen ohne deutsche Beteiligung vergeben. Im German Sailing Team sind die Teams im Nacra 17 sowie im 49er und 49erFX gefordert.

1. August: Im Laser und im Laser Radial werden in den Finals der jeweils besten zehn Starter und Starterinnen die Medaillen vergeben. Gleichzeitig stehen weitere Wettfahrten für die 470er-Frauen und Nacra 17-Teams auf dem Programm. Die Skiff-Flotten pausieren vor ihren Medaillenrennen am 2. August.

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Zweiter Tagessieg für das German Sailing Team Die Katamaran-Crew Kohlhoff/Stuhlemmer steigt rasant in die Olympia-Regatta ein

Enoshima/Japan, 28. Juli 2021. Am vierten Tag mit knackigen Winden bis zu 20 Knoten stiegen das Nacra-17-Mixed-Duo Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer vom Kieler Yacht-Club sowie die 470er-Seglerinnen Luise Wanser und Anastasiya Winkel vom Norddeutscher Regatta Verein in die olympischen Segelwettbewerbe ein.

Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer glänzten mit Rang fünf, einem Tagessieg und Rang sieben. Der 26-jährige Steuermann und seine erst 21 Jahre alte Vorschoterin agierten bei Kohlhoffs zweitem und Stuhlemmers erstem Olympia-Auftritt souverän, beeindruckten mit hohen Geschwindigkeiten und parierten Angriffe wie den der erfahrenen Olympiasieger Santi Lange und Cecilia Carranza Saroli nervenstark. „Wir sind mit dem Boot gesegelt und nicht das Boot mit uns“, sagte Alica Stuhlemmer am Abend in Enoshima. Steuermann Kohlhoff gab mit Bedacht zu Protokoll: „Wir haben mit diesem Auftakt drei solide Rennergebnisse auf der Liste und dürfen morgen mit dem blauen Leibchen starten, das wir uns aber noch lange nicht verdient haben.“ Im Zwischenklassement liegen Kohlhoff/Stuhlemmer nach dem ersten Tag der Serie für die foilenden Katamarane auf Platz zwei hinter den italienischen Favoriten und Weltmeistern Ruggero Tita und Caterina Banti. Dritte sind mit Jason Waterhouse und Lisa Darmanin die australischen Silbermedaillengewinner von Rio de Janeiro.

Auch der 470er-Crew Luise Wanser und Anastasiya Winkel gelang ein überzeugender sportlicher Einstieg in ihre Olympia-Premiere. Beide erzählten mit leuchtenden Augen, wieviel Spaß ihnen das Powerplay in den strammen Winden gemacht hatte. Mit den Rängen neun und fünf hatte sich das Duo aus Hamburg und Kiel auf dem Wasser Platz vier im Zwischenklassement erkämpft. Darüber freuten sich die Seglerinnen, bis das Wiegen der Trapezwesten aller 470er-Teams 200 Gramm zu viel Gewicht bei der Weste der Vorschoterin Anastasiya Winkel ergab. Was auf dem Wasser kaum einen Unterschied gemacht haben dürfte, wurde von der Jury mit größter Härte bestraft. Die deutschen 470er-Seglerinnen wurden für beide Auftaktrennen disqualifiziert. Dagegen wird sich die vom German Sailing Team und Regelberater Craig Mitchell unterstützte Crew mit einem Antrag auf Wiedereröffnung einer Anhörung wehren, teilte am Abend DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner im Olympiahafen von Enoshima mit. Über den weiteren Verlauf des Falles wird die Mannschaft informieren.

Kleine Dämpfer hatten die deutschen Skiff-Teams hinzunehmen. Die 49er-Segler Erik Heil und Thomas Plößel sind nach gelungenem Auftakt am zweiten Tag ihrer Olympia-Regatta mit den Rängen 13, 5 und 14 auf Platz acht zurückgefallen. Vorschoter Thomas Plößel litt an einer Magenverstimmung und sagte: „Ich war nicht scharf auf dem Kurs und es hat uns an Speed gefehlt. Ich gehe heute früh schlafen und hoffe, dass es morgen besser geht.“ Die Bronzemedaillen-Gewinner der Olympischen Spiele 2016 blieben vor den beiden Nachholrennen am Donnerstag aber in Schlagdistanz zu den führenden Mannschaften,
darunter die Olympiasieger Peter Burling und Blair Tuke aus Neuseeland auf Platz fünf. Angeführt wird das Feld nach vier Rennen von den Briten Dylan Fletcher/Stuart Bithill.


Die 49erFX-Seglerinnen Tina Lutz und Susann Beucke (Chiemsee Yacht-Club/Norddeutscher Regatta Verein) setzten am Mittwoch mit Rang drei die gute Auftakt-Leistung fort, bevor auch sie mit den Rängen 14 und 12 wieder etwas zurückfielen. Als Siebte im Zwischenklassement wollen Lutz/Beucke ihren Ruhetag am Donnerstag dafür nutzen, sich neu auf die kommenden Rennen einzustellen. „Morgen wird ein Schlachtplan ausgearbeitet. Wir brauchen gute Starts und müssen aggressiver rangehen“, sagte Vorschoterin Beucke.


Teamchefin Nadine Stegenwalner zog an diesem Mittwoch mit einem lachenden und einem weinenden Auge Bilanz: „Wir haben heute einen sehr schönen Olympia-Einstieg und einen Tagessieg von Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer erleben dürfen. Den Skiff-Crews traue ich zu, dass sie ihre Leistungen in den kommenden Tagen wieder steigern können. Und im Fall der 470er-Frauen werden wir kämpfen und sehen, was zu erreichen ist."

Die nächsten olympischen Termine für die Seglerinnen und Segler des German Sailing Teams:

29. Juli 2021: Fünf der sechs Crews des German Sailing Teams sind gefordert. Es pausieren nur die 49erFX-Damen. Die 49er-Herren müssen am ursprünglich als Ruhetag vorgesehenen Donnerstag die beiden ausgefallenen Rennen vom Dienstag nachholen. Laser-Weltmeister Philipp Buhl kämpft um sein Comeback in die Top Ten.

30. Juli 2021: In den Laserflotten fallen die Entscheidungen über den Einzug in die Medaillenrennen, die nach einem weiteren Ruhetag am 1. August für die jeweils zehn besten Frauen und Männer ausgetragen werden. Die Skiff-Akteure setzen ihre Regatta ebenso fort wie die 470er-Felder. Die Mixed-Katamaran-Crews im Nacra 17 haben ihren ersten Ruhetag.

31. Juli 2021: In den RS:X-Surfflotten der Frauen und Männer werden die Medaillen ohne deutsche Beteiligung vergeben. Aus deutscher Sicht sind die Akteure im Nacra 17 sowie im 49er und 49erFX gefordert.

Alle Ergebnisse finden Sie hier: https://tokyo2020.sailing.org/results-centre/

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Erfolgreicher Olympia-Auftakt für die Skiff-Asse im German Sailing Team

Enoshima/Japan, 27. Juli 2021. Freud und Leid lagen am dritten Tag der Olympia-Regatta im German Sailing Team eng beieinander. Während den Skiffseglerinnen und -seglern ein starker Auftakt gelang, musste Laser-Weltmeister Philipp Buhl (Norddeutscher Regatta Verein/Segelclub Alpsee-Immenstadt) Dämpfer hinnehmen und auch Svenja Weger (Potsdamer Yacht Club) konnte nicht an ihre Glanzleistung vom ersten Tag anknüpfen.


Das beste deutsche Tagesergebnis gelang den 49er-Seglern Erik Heil und Thomas Plößel (Norddeutscher Regatta Verein). Die Bronzemedaillengewinner der Olympischen Spiele in Rio verschafften sich mit Rang drei im ersten und einzigen Rennen zum Auftakt eine starke Ausgangsbasis für die kommenden Tage. „Es ist schön, so ein Ergebnis auf der Bank zu haben. Das liegt nun auf dem Sparbuch“, sagte Thomas Plößel. DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner, Teamchefin der Seglerinnen und Segler im Olympiahafen von Enoshima, sagte: „Das war ein überzeugender Einstieg von Erik Heil und Thomas Plößel, die ein starkes Rennen gesegelt sind. Auch Tina Lutz und Susann Beucke haben im 49erFX gut gepunktet. Das bedeutet Rückenwind fürs gesamte Team.“

„Im Hier und Jetzt segeln“
Die 49erFX-Damen waren am Dienstag zuerst gefordert. Drei Rennen standen für die Flotte der 27 Skiff-Crews auf dem Programm. Nach Wochen der Vorbereitung in mäßigen Winden ging es zum Auftakt der 49erFX-Wettfahrten bei 12 bis 19 Knoten zur Sache. Einige heftige Böen machten den Seglerinnen zusätzlich zu schaffen und sorgten für einige Kenterungen bei der Konkurrenz. Tina Lutz und Susann Beucke (Chiemsee Yacht Club/Norddeutscher Regatta Verein) meisterten die Herausforderungen souverän, lagen am Abend nach den Rängen fünf, sechs und acht zunächst auf Platz sieben im Zwischenklassement. Dabei überstanden sie einen Crash, den die Norwegerinnen Helene Næss und Marie Rønningen verursacht hatten.
Weil Steuerfrau Næss plötzlich der Trapezgurt-Clip ausgehakt war, schoss der norwegische 49erFX bei der Annäherung an eine Wendemarke in das deutsche Boot hinein. Großen Schaden richtete die Kollision zwar nicht an, sorgte aber für Schreckmomente und ein abgebrochenes Stück vom Backbord-Wing des deutschen Bootes. Während die Norwegerinnen ihr Malheur mit einem Strafkringel bereinigten und anschließend auch noch kenterten, konnten Tina Lutz und Susann Beucke ihr Rennen ohne empfindliche Verluste fortsetzen. „Das war Riesenglück. Es hätte auch anders ausgehen können“, sagte Tina Lutz am Ende eines fordernden Tages. Ihre Zwischenbilanz: „Hier wird gewinnen, wer es schafft, die Gedanken an eine Medaille aus dem Kopf zu verbannen und im Hier und Jetzt zu segeln.“
Weil der Wind am späten Nachmittag abnahm, musste das erste Rennen der anschließend startenden 49er-Flotte mit 19 Booten abgebrochen werden. Im zweiten Versuch ging es mit Rang drei für Erik Heil und Thomas Plößel bis ins Ziel. Steuermann
Erik Heil war mehr als zufrieden mit dem Einstieg: „Man muss an einem so komplizierten Segeltag dankbar sein, wenn man so beginnen kann. Das ist natürlich gut fürs Selbstvertrauen.“ Die Skiff-Flotten setzen ihre olympische Regatta am Mittwoch fort. Die Laser-Flotten der Frauen und der Männer pausieren.

„Klar ist: Es muss besser werden“
Philipp Buhl will sich am Ruhetag überlegen, wie sein Comeback nach den Tiefschlägen vom Dienstag gelingen kann. „Das war schwierig und enttäuschend heute“, sagte der 31-Jährige. Der Mitfavorit im Kampf um die Medaillen fand sich in den drei Rennen des Tages nicht wie gewohnt zurecht und räumte ein: „Es war in jedem Rennen ein großer Fehler dabei.“ Mit den Einzelrängen 21, 12 und 22 rutschte der Sonthofener im Gesamtklassement auf Platz 13 zurück und muss in den verbleibenden vier Rennen kämpfen, um wieder dichter an die führenden Steuerleute heranzurücken und seine Chance auf den Einzug ins Medaillenfinale zu wahren. Um die anstehende Aufgabe redete Buhl nicht lange herum: „Klar ist: Es muss besser werden. Aber es kann noch alles passieren.“
Laser-Radial-Steuerfrau Svenja Weger konnte ihre Bilanz an diesem Dienstag in der Sagami-Bucht nicht aufbessern. Die Spitzenreiterin vom ersten Tag fiel auf Platz 17 zurück und will am Donnerstag mit neuer Kraft wieder angreifen.

Die nächsten olympischen Termine für die Seglerinnen und Segler des German Sailing Teams:


28. Juli: Das Nacra-17-Mixed-Duo Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer (Kieler Yacht-Club) sowie die 470er-Seglerinnen Luise Wanser und Anastasiya Winkel (Norddeutscher Regatta Verein) greifen olympisch an. Die Skiff-Crews Tina Lutz/Susann Beucke (Chiemsee Yacht Club/Norddeutscher Regatta Verein) setzen ihre Wettfahrten fort. Dabei haben die Männer zwei ausgefallene Rennen vom Auftakt nachzuholen. Die Laser- und Laser-Radial-Flotten pausieren.

29. Juli: Wie auch der 28. Juli einer der beiden intensivsten olympischen Segeltage: Erneut sind acht Disziplinen gefordert. Von den sechs Crews des German Sailing Teams pausieren nur die Skiffs.

30. Juli: In den Laserflotten fallen die Entscheidungen über den Einzug in die Medaillenrennen, die nach einem weiteren Ruhetag am 1. August ausgetragen werden. Die Skiff-Teams setzen ihre Regatta ebenso fort wie die 470er-Felder. Die Mixed-Katamaran-Crews haben ihren ersten Ruhetag.

Alle Ergebnisse finden Sie hier: https://tokyo2020.sailing.org/results-centre/

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Olympia-Regatten in Enoshima Tag 2

Enoshima/Japan, 26. Juli 2021.

Das German Sailing Team hat sich am zweiten Tag der olympischen Segelwettfahrten in Enoshimas Sagami-Bucht gute Ausgangspositionen für den Kampf um Medaillen und Top-Platzierungen gesichert. Laser-Weltmeister Philipp Buhl rückte mit den Rängen zwei und zehn auf Platz sechs im Feld der 35 Lasersegler vor. Nur knapp verpasste der Allgäuer dabei seinen ersten Tagessieg bei dieser olympischen Regatta.


Darüber grämte sich der 31-Jährige aber nicht allzu sehr. Zu bewusst war ihm, wie wertvoll die beiden guten Ergebnisse sind, die er in äußerst komplizierten und schwer vorhersehbaren Bedingungen auf dem küstennahen Kurs Enoshima einfahren konnte. „Meine heutigen Ergebnisse sind sehr, sehr zufriedenstellend. Das sind alles Resultate, die man in die Wertung mitnehmen kann“, freute sich der für seinen Heimatverein Segelclub Alpsee-Immenstadt und den Norddeutschen Regatta Verein in Hamburg startende Hauptbootsmann der Bundeswehr. Nicht nur die Kenterung seines schwedischen Trainingspartners Jesper Stalheim in moderaten Winden aber starker Strömung zeigte, was bei einem Olympia-Einsatz alles schieflaufen kann. Buhl wackelte nicht. „Ich bin happy, dass wir die ersten beiden Tage so gesegelt sind“, zog Buhl eine erste Drittel-Bilanz mit Dank an seinen Coach Alex Schlonski. Für die Lasersegler stehen bis zum Medaillenfinale am 1. August noch sieben Rennen auf dem Programm.

DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner sagte am Montagabend im japanischen Olympiahafen: „Philipp hätte beinahe einen Tagessieg geholt und ist an einem Tag zuverlässig stark gesegelt, an dem viele gestolpert sind. Dazu bleibt festzuhalten, dass Svenja Weger trotz eines schwierigen Tages als Achte immer noch in den Top Ten platziert ist und sich damit eine gute Ausgangsposition für die kommenden Regattatage bewahrt hat.“

„Man musste heute schlauer sein, als ich es war“
Laser-Radial-Steuerfrau Svenja Weger konnte ihre Vortagsgala zunächst nicht wiederholen. Die 27-jährige Psychologiestudentin hatte an ihrem unvergesslichen „Super-Sonntag“ mit Rang fünf und dem ersten deutschen Tagessieg für das German Sailing Team für Furore in Enoshima gesorgt. Entsprechend war sie am Montag mit dem gelben Trikot der Spitzenreiterin in die Wettfahrten drei und vier der mit 44 Laser-Radial-Jollen größten olympischen Segelflotte gestartet. „Das war ein cooles Gefühl! Wer weiß, ob ich das jemals wieder erlebe?“, sinnierte die Steuerfrau vom Potsdamer Yacht Club. Mit dem Lesen des Kurses tat sich Svenja Weger an diesem Tag aber so schwer wie auch andere Hochkaräter im Frauen-Feld. „Es gab sehr viele Dreher und die waren schwer zu sehen“, erklärte die Sportsoldatin nach den Montagsrennen, die sie mit den Rängen 21 und 29 beendete. Mit einem Lächeln fügte sie hinzu: „Man musste heute schlauer sein, als ich es
war. Aber im Mittel stimmt mein Ergebnis immer noch.“ Nach vier Rennen liegt die Athletin der Segelnationalmannschaft auf Platz acht.

Sauna-Training zur Vorbereitung zahlt sich aus
Dass Weger und ihre Teamkameraden in Enoshima bei Temperaturen jenseits der 30 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von bis zu mehr als 90 Prozent so gut zurechtkommen, hängt auch mit dem Vorabprogramm am Bundesstützpunkt Kiel zusammen. Das DSV-Team hatte die Olympionikinnen und Olympioniken frühzeitig und konsequent auf die fordernden Bedingungen im Olympiarevier aufmerksam gemacht. Bei extremen Lufttemperaturen und ungewohnt hohen Luftfeuchtigkeit fühlt sich die Luft noch heißer als ohnehin schon an. In diesen Bedingungen wird die Physis der Seglerinnen und Segler enorm gefordert. Der schwedische Lasersegler Jesper Stalheim beispielsweise berichtete am zweiten Tag der Olympia-Regatta, dass seine Herzfrequenz deutlich das tolerierbare Maß überschritten habe und er deshalb einen Gang habe runterschalten müssen.

Um solchen Szenarien vorzubeugen, hatte Bundesstützpunktleiter Hendrik Ismar den Japan-Starterinnen und -Startern ein „Sauna-Konditionstraining“ mit Ausdauer-Einheiten unter Hitzebedingungen angeboten, das vom Olympia-Team gut angenommen wurde. Auch Svenja Weger hat daran teilgenommen und sagte nach ihren ersten beiden Wettkampftagen: „Ich habe das Sauna-Training gemacht. Natürlich habe ich keinen Vergleich dazu, wie es gewesen wäre, wenn ich es nicht gemacht hätte. Fakt ist aber, dass ich hier keine großen Probleme auf dem Wasser mit der Hitze hatte. Ich denke also, dass es produktiv war.“

Die nächsten olympischen Termine für die Seglerinnen und Segler:
27. Juli: Die Skiff-Besten der deutschen Segelnationalmannschaft steigen in die Olympia-Regatta ein: Gefordert sind Tina Lutz und Susann Beucke (49erFX) vom Chiemsee Yacht-Club und vom Norddeutschen Regatta Verein sowie Erik Heil und Thomas Plößel (49er) vom Norddeutschen Regatta Verein. Außerdem fallen die ersten Startschüsse für die Finnsegler (ohne deutsche Beteiligung). Philipp Buhl (Laser) und Svenja Weger (Laser Radial) setzen ihre Serien fort – die Männer mit drei Rennen, die Frauen mit zwei.

28. Juli: Das Nacra-17-Mixed-Duo Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer (Kieler Yacht-Club) sowie die 470er-Seglerinnen Luise Wanser und Anastasiya Winkel (Norddeutscher Regatta Verein) greifen olympisch an. Die Laser- und Laser-Radial-Flotten haben frei.

29. Juli: Wie auch der 28. Juli einer der beiden intensivsten olympischen Segeltage: Erneut sind acht Disziplinen gefordert. Von den sechs Crews des German Sailing Teams pausieren nur die Skiffs.

Alle Ergebnisse finden Sie hier: https://tokyo2020.sailing.org/results-centre/

Philipp Buhl und Svenja Weger starten olympisch durch

Enoshima/Japan, 24. Juli 2021. Philipp Buhl und Svenja Weger sind am Sonntag als erste Athleten des German Sailing Teams bei den Olympischen Spielen gefordert. Der 31-jährige Laser-Weltmeister Philipp Buhl (Norddeutscher Regatta Verein/Segelclub Alpsee-Immenstadt) startet in seine zweite Olympia-Regatta, Svenja Weger (Potsdamer Yacht Club) blickt ihrer Premiere entgegen.
Während Buhl zu den Medaillenkandidaten zählt, kreuzt Weger als Europameisterin von 2014 mit guten Außenseiter-Chancen an der olympischen Startlinie des küstennäheren Kurses „Kamakura“ auf.
Neben den RS:X-Surferinnen und -Surfern (ohne deutsche Teilnehmer) werden mit den Laser- und Laser-Radial-Flotten am ersten Segelsonntag der Olympischen Spiele die beiden größten olympischen Segelfelder den Auftakt prägen. Mit 44 Booten aus ebenso vielen Nationen stellen die Laser-Radial-Soloseglerinnen das größte Kontingent bei dieser olympischen Regatta. Im männlichen Pendant Laser haben sich 35 Steuerleute zum Kampf um die Medaillen formiert.

Philipp Buhl: „Ich möchte um eine Medaille kämpfen“
Einer von ihnen ist Philipp Buhl. Im Olympischen Segel-Dorf bei Enoshima teilt er sein Zimmer mit dem Kieler Nacra-17-Steuermann Paul Kohlhoff. Die neu formierte olympische Männer-WG funktioniert gut. Morgens gibt es einen gemeinsamen Cappuccino aus der von Kohlhoff mitgebrachten Kaffeemaschine, über den Tag stehen Einheiten auf den im Zimmer aufgestellten Fitness-Fahrrädern mit Blick aufs Meer auf dem Plan.
Buhl hat sich viel vorgenommen für seinen zweiten olympischen Gipfelsturm. „In unserem Feld gibt es zehn Hochkaräter, die für einen Podiumsplatz gut sind. Alle haben schon einmal bei einer olympischen Testregatta oder Pre-Olympics, bei anderen großen Ereignissen oder Olympia auf dem Podium gestanden. Ich selbst zähle auch dazu, fühle mich mental einen Tag vor dem Start in solidem Zustand und genieße es sehr, hier sein zu dürfen. Im Hafen von Enoshima herrscht hundertprozentiges Olympia-Flair. Ich möchte um eine Medaille kämpfen, muss dafür meinen Job gut machen und dann sehen wir, was dabei herauskommt.“
Der Allgäuer machte am Tag vor dem ersten Startschuss einen entspannten Eindruck bei den letzten Vorbereitungen im Team-Lager und im Hafenvorfeld. Der ihm zugeloste Laser, so Buhl, fühle sich gut an. Für Tag eins hat sich Buhl „fokussierte und kalkulierte Starts“ vorgenommen. Der Hauptbootsmann der Bundeswehr will gut in die olympische Regatta reinkommen und „möglichst keine Extreme ausloten“. Aus Erfahrung weiß der viermalige WM-Medaillengewinner (1 x Gold, 1 x Silber, 2 x Bronze): „Man kann eine
große Regattaserie nicht am ersten Tag gewinnen. Aber man kann sie am ersten Tag verlieren.“
Buhls Coach Alex Schlonski sagte: „Wir wollen am ersten Tag gut reinkommen in die Serie. Philipp soll seine Routinen abspulen und größere Risiken vermeiden. Wer hier bei Olympischen Spielen gewinnen will, wird das nicht mit Dauer-Risiko, sondern mit dem gelungenen Abrufen seines Leistungsvermögens schaffen.“

Svenja Weger: Zwischen Spannung und Vorfreude
Noch vor Philipp Buhl startet Svenja Weger am 25. Juli um 5 Uhr morgens deutscher Zeit in ihre ersten beiden Laser-Radial-Wettfahrten. Auch die Psychologie-Studentin hat ein „gutes Gefühl“ mit Blick auf den ihr zugelosten Laser Radial, den sie bereits acht Tage in der Sagami-Bucht gesegelt hat. Am Tag vor ihrer Olympia-Premiere räumte Weger freimütig ein: „Ich bin auf einem Spannungslevel wie lange nicht mehr. Dazu kommen die besonderen Umstände, die vielen Regularien. Viel angespannter könnte ich nicht sein.“ Dabei aber strahlte Weger auch und freute sich sichtlich auf ihren Einsatz.
Wie Philipp Buhl richtet sich auch Weger nach dem jüngsten Wetterbriefing mit German-Sailing-Team-Experte Meeno Schrader auf eine deutliche Veränderung des zuletzt vorherrschenden Wettersystems in Enoshima ein, die mit dem Beginn der Olympia-Regatta zu erwarten ist. Für Sonntag sagen die Prognosen noch Winde um zehn Knoten und Sonnenschein vorher. Ab Montag sollen die Winde bei Regen am Nachmittag voraussichtlich auf 17 bis 20 Knoten zunehmen.

Die Olympische Eröffnungsfeier: „schlicht schön“
Die Eröffnungsfeier der XXXII. Olympischen Spiele am Freitagabend in Tokio hat das German Sailing Team wie auch die meisten Athletinnen und Athleten anderer Segel-Nationen in Enoshima an den Fernsehbildschirmen verfolgt. Zum Schutz der Aktiven wurde vor allem in olympischen Dörfern außerhalb Tokios vielfach auf die Teilnahme verzichtet.
Die Entscheidung, mit der deutschen Segelmannschaft nicht am Auftakt in Tokio teilzunehmen, traf die Mannschaftsleitung des German Sailing Teams in Absprache mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zum Schutz der Aktiven. Die Botschaft: „Eine Covid-19-Infektion oder die Identifizierung als ´close contact´ einer infizierten Person kann für Athlet*innen das Ende der Spiele bedeuten. Diesen besonderen olympischen Moment nicht live in Tokio erlebt zu haben ist bedauerlich. Aber die Gesundheit des Teams ist das höchste Gut und die Wettkämpfe stehen an erster Stelle.“ Die schöne, aber nicht ausladende Eröffnungsfeier empfand nicht nur Philipp Buhl als wohltuend: „Es muss nicht immer alles noch gigantischer und noch teurer sein. Die Feier war schlicht schön.“

 

Die nächsten Olympia-Termine:
25. Juli: Rennen 1 + 2 für Laser Standard (mit Philipp Buhl), Laser Radial (mit Svenja Weger), RS:X Männer, RS:X-Frauen (Surfdisziplinen ohne dt. Teilnehmer)
26. Juli: Rennen 3 + 4 für Laser Standard (mit Philipp Buhl), Laser Radial (Svenja Weger), RS:X Männer, RS:X-Frauen (Surfdisziplinen ohne dt. Teilnehmer)
27. Juli: Rennen 5 + 6 für Laser Standard (mit Philipp Buhl), Laser Radial (mit Svenja Weger); Rennen 1 + 2 der 49er (mit Erik Heil und Thomas Plößel), 49erFX (mit Tina Lutz und Susann Beucke), Finn (ohne dt. Teilnehmer)

 

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Auf unserer Foto-Datenbank finden Sie Bilder der Athletinnen und Athleten zum Download. Die Fotos sind zur redaktionellen Verwendung freigegeben. Wenn nicht anders angegeben, lautet der Fotonachweis "Deutscher Segler-Verband". Ab dem 25. Juli finden Sie auf unserer Datenbank tagesaktuelle Wettkampf-Bilder aus Enoshima.


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Erfolgreiches Sommersegellager zu Beginn der Sommerferien

Jülich/Woffelsbach. Nach der Corona-Pause im letzten Jahr war es in diesem Jahr wieder so weit: Das traditionelle Sommersegellager des Segelclub Jülich e.V. (SCJ) am Rursee konnte stattfinden! Mit einem erstklassigen Hygienekonzept hatte der SCJ die Gemeinde Simmerath überzeugen können, für 53 Kinder und Jugendliche und Gäste des SCJ ein sportlich ambitioniertes Camp mit vielen ehrenamtlichen Betreuen und Trainern zu veranstalten.

Die Wiese direkt am Clubhaus verwandelte sich am Sonntag, den 3. Juli, für eine Woche in einen bunten lebendigen Campingplatz. Geschlafen wurde jedoch relativ wenig, dafür war das Programm mit Frühsport, gemeinsamen Mahlzeiten unter dem Dach einer großen Freilufthalle und den vielen Theorie- und Praxisunterweisungen im Segelsport viel zu spannend.

Wie segelt man gegen den Wind? Wer hat Vorfahrt? Wie baue ich meinen „Opti“ auf? Wer ist der schnellste am Start bei einer Übungsregatta? Wie trimme ich meinen „Piraten“....und wie richte ich mein Boot nach einer Kenterung im Starkwind wieder auf?

Diese und tausend weitere Fragen und Antworten bestimmten das tägliche Tagesprogramm. Eine echte Herausforderung für die Kids und ihre Trainer.

Kein Wunder, dass ab und zu auch einmal nur Baden, Herumtollen oder Chillen auf dem wunderschönen Clubgelände sowie ein sehr abwechslungsreiches Abendprogramm angesagt waren.

Hervorragend gesorgt wurde sich überdies um das leibliche Wohl der Seglerinnen und Segler. Denn der Segelsport macht hungrig! Wie fast in jedem Jahr kümmerten sich drei „Küchenfeen“ des Vereins unermüdlich und fast rund um die Uhr um die Versorgung der ca. 90 Teilnehmer. Dass es allen ausgezeichnet schmeckte, bewies am Ende der Woche der donnernde Applaus für das Küchenteam.

Die Jugendabteilung mit den Jugendwartinnen Fabienne Höthker und Katrin Bung haben in der Planung und Ausführung für dieses Segellager ganze Arbeit geleistet.

Den krönenden Abschluss bildete schließlich die offizielle theoretische und praktische Prüfung von 21 Kindern. Trotz aller Aufregung bestanden alle Prüflinge und wurden mit dem Jüngstensegelschein des Deutschen Seglerverbandes (DSV) belohnt. Einen besonders weiten Rückweg trat dabei der Jüngstenschein eines Teilnehmers aus Madrid im Reisegepäck an.

Am Ende waren alle Trainer, Betreuer und Teilnehmer sich einig: Das nach langer Pause sehnsüchtig erwartete Sommersegellager war auch unter den veränderten Bedingungen ein voller Erfolg!

Das Segellager findet jedes Jahr in der ersten Sommerferienwoche statt und ist für Clubmitglieder sowie Interessierte am Segelclub eine gute Möglichkeit, eine Woche zusammen zu verbringen, die Segelkenntnisse zu verbessern und das Clubleben zu vertiefen und kennenzulernen.

Weitere Informationen zum SCJ unter www.sc-juelich.de

 

 

Die Fotos stammen von folgenden Fotografen:

  • Panorambild vom See mit vielen Booten sowie Aufnahme aller Teilnehmer: Rainer Harnacke
  • Einzelaufnahmen der Boote: Fabienne Höthker