470er-Seglerinnen Luise Wanser und Anastasiya Winkel beenden Olympia-Premiere als starke Sechste

Enoshima/Japan, 4. August 2021. Nach dem Medaillen-Festival der Segelnationalmannschaft am Dienstag setzten am elften und letzten Tag der Olympia-Regatta vor Enoshima die 470er-Seglerinnen Luise Wanser und Anastasiya Winkel einen glänzenden Schlusspunkt. Das Duo vom Norddeutschen Regatta Verein zeigte im Finale der besten zehn Zweihand-Seglerinnen noch einmal seine Klasse. Ihre Olympia-Premiere beendeten die 24-jährige Steuerfrau und ihre 27-jährige Mitstreiterin auf Platz sechs.

Auch an diesem Mittwoch kamen nicht nur bei den beiden Kämpferinnen noch einmal Gedanken daran auf, was hätte sein können, wenn die Steuerfrau aus Hamburg und ihre Kieler Crew-Kameradin nicht an Tag eins für die 200 Gramm zu schwere Trapezweste der Vorschoterin mit zwei harten Disqualifikationen bestraft worden wären. „Ich habe jeden Tag gerechnet, was ohne diese Disqualifikationen gewesen wäre. Ich brauchte das für mein Selbstbewusstsein. Dass ich weiß: Ich bin Weltspitze“, sagte Luise Wanser ganz offen. Auf dem Wasser haben die Seglerinnen des German Sailing Teams mit den führenden Teams über die gesamte Olympia-Regatta hinweg auf Augenhöhe agieren können – es war ein vielversprechender erster Olympia-Einsatz zweier Seglerinnen, die ihre Karriere in der ab 2024 neuen olympischen Disziplin 470er-Mixed mit neuen, männlichen Partnern fortsetzen wollen.

Olympiasiegerinnen im 470er der Frauen wurden die Britinnen Hannah Mills und Eilidh McIntyre vor den Polinnen Agnieszka Skrzypulec und Jolanta Ogar. Bronze gewannen die Französinnen Camille Lecointre und Aloise Retornaz, die noch einen Protest gegen die beiden vor ihnen platzierten Teams einreichten und sie des Teamsegelns beschuldigten. Der Protest wurde jedoch abgewiesen. Es blieb nach einer aufgeregten halben Stunde bei den auf dem Wasser ersegelten Platzierungen. Bei den 470er-Männern hatten sich zuvor die top-favorisierten Australier MatBelcher und Will Ryan vor den Schweden Anton Dahlberg/Fredrik Bergstrøm und den Spaniern Jordi Xammar/Nico Rodriguez durchsetzen.

Luise Wanser und Anastasiya Winkel fielen sich nach dem Zieldurchgang des gelungenen Finals noch einmal in die Arme. Die Szene markiert den Abschied der reinen 470er-Frauen- und Männer-Teams. Ab 2024 geht es olympisch nur noch im 470er-Mixed zur Sache. Die deutschen Damen haben nach nur einem Jahr in einem Boot im japanischen Olympia-Revier beeindrucken können. Sie selbst hatten eine Medaille angepeilt und werden mit nicht weniger Anspruch in ihre zukünftigen Olympia-Kampagnen durchstarten. Während Anastasiya Winkel den nächsten Olympia-Anlauf mit ihrem Mann, dem 470er-Steuermann Malte Winkel, plant, will Luise Wanser in den kommenden drei Monaten erst ihr Studium beenden und dann ihre neue Kampagne angehen. „Wir müssen jetzt erst einmal sacken lassen, was hier alles passiert ist, aber wir sind heute auch stolz auf uns. Unser Trainer Riccardo de Felice hat in dieser Woche voller Tiefs und Hochs immer an uns geglaubt, uns gepusht“, sagte Luise Wanser. „Wir hatten viele Emotionen im Spiel, aber sind bei allem bis zum Ende professionell und ruhig geblieben. Das ist das Höchst-Niveau an Zusammenarbeit. Das wünsche ich mir auch für die Zukunft“, sagte Anastasiya Winkel.

DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner sagte am Abend im Olympiahafen von Enoshima: „Einen zweiten Rang im olympischen Finale zu fahren, ist eine herausragende Leistung. Luise und Anastasiya haben nach den Ereignissen am ersten Tag gezeigt, dass sie zu den Besten zählen können und das deutsche 470er-Segeln bei diesem Abschied der beiden Disziplinen für Frauen und Männer toll vertreten. Mit dem Mixed-470er-Segeln wird 2024 ein neues olympisches Kapitel aufgeschlagen und ich bin jetzt schon zuversichtlich, dass wir auch hier starke Teams an den Start bringen können.“

Alle Ergebnisse finden Sie hier: https://tokyo2020.sailing.org/results-centre/


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Landesmeisterschaft NRW der Splash 2021

Im Rahmen der German Open 2021 fand die Landesmeisterschaft NRW der Splash 2021 auf dem Möhnesee am 24./25. Juli 2021 beim YCWA statt. Es starteten 21 Splash Red/Flash und drei Splash Blue.

 

Aus den Niederlanden kamen viele Splash Red Segler und Seglerinnen, genau noch passend vor den neuen Quarantäneregeln. Alle Teilnehmer mussten Impfung, Genesung oder Tests vorweisen. Im Clubhaus galten Maskenpflicht und die AHA-Regeln.

 

Bei der Anmeldung bekam jeder Segler gleich eine FFP2 Maske mit dem Aufdruck "Sail fast im YCWA"

 

Am Samstag wurden 3 Wettfahrten gesegelt, der Wind kam aus südwestlicher Richtung mit zwei bis drei Beaufort. Die niederländischen Segler dominierten zwar auf den vordersten Plätzen, aber Dag Werner und Tim Schilling waren in der ersten Hälfte.

 

Sonntags ging es zwar raus, aber wegen Windmangel gab es keinen Lauf.

 

Mit dem 7. Platz der Wertung wurde Dag Werner (SSW) Landesmeister NRW gefolgt von Tim Schilling (USCB) als Achtem und Dirk Kipp (BORSC) als Dreizehntem und Dritten der Landesmeisterschaft.

Für die Splash Blue konnte keine Landesjugendmeisterschaft ausgesegelt werden.

 

Die Preisverteilung erfolgte mit Abstand, jeder holte sich seinen Preis von einem separaten Tisch. Insgesamt bewerteten die Segler und Seglerinnen, die Regatta als gelungen.

 

Für den Gewinner der Landesmeisterschaft gab es neben der Urkunde auch eine kleine Flasche Champagner

 

Ergebnislisten gibt es hier unter

https://www.manage2sail.com/de-DE/event/b99eecbe-8277-4f82-9137-19e0e93a2caf#!/results?classId=deceb07c-0b34-4829-a82f-a82e21c9fd7f.

Schlag auf Schlag: Das German Sailing Team feiert drei Medaillen binnen vier Stunden

Enoshima/Japan, 3. August 2021. Diesen Tag werden Deutschlands Olympiaseglerinnen und -segler so schnell nicht vergessen. Binnen nur vier Stunden gewannen die Crews des German Sailing Teams drei Medaillen. Den historischen Erfolgstag läuteten die 49erFX-Seglerinnen Tina Lutz und Susann Beucke mit einem formidablen Finale ein, in das sie als Dritte gestartet waren und sich sogar noch steigern konnten. Mit Silber krönten die Steuerfrau vom Chiemsee Yacht-Club und ihre Vorschoterin vom Norddeutschen Regatta Verein ihre 14-jährige Partnerschaft, in der sie Tiefschläge und Höhenflüge erlebt, aber nie ihr Ziel aus den Augen verloren haben. „Irgendwann zahlt es sich aus“, hatte Tina Lutz vor den Olympischen Spielen noch einmal ihr Motto bekräftigt. Nach zwei verpassten Olympia-Qualifikationen war es dem bayerisch-norddeutschem Duo im dritten Anlauf gelungen, sich für das wichtigste Sportereignis ihrer Karriere zu qualifizieren.

49erFX: „Tina war unglaublich mutig heute“

Die selbst erarbeitete Chance nutzten die Skiff-Seglerinnen konzentriert und überzeugend. „Die größte Herausforderung bestand darin, vor und im Finale nicht an die Medaillen zu denken, denn sonst kann ich nicht mehr segeln, weil der Druck einfach zu groß wird“, erzählte Tina Lutz nach Segelkrimi Nummer eins an diesem Dienstag. Die wichtigste Kraft ihres Teams beschrieb Susann Beucke: „Es gibt einfach nicht so viele, die einen so langen Weg voller Höhen und Tiefen miteinander gehen.“ Gemeinsam haben die beiden 30-jährigen Top-Athletinnen der olympischen DSV-Flotte nun den Gipfel ihrer Partnerschaft erklommen. „Tina war unglaublich mutig heute“, zollte Beucke ihrer Steuerfrau Respekt. Mit ihrem britischen DSV-Trainer Ian Barker, selbst im 49er Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele 2000, fanden Lutz/Beucke vor rund zwei Jahren den richtigen Coach für ihre Ansprüche. Als Trio gelang es dem Team, das Speedpotenzial erheblich zu verbessern – eine der Grundlagen für den Erfolg. Olympiasiegerinnen im 49erFX wurden erneut die Brasilianerinnen Martine Grael und Kahena Kunze vor den deutschen Frauen und den Holländerinnen Annemiek Bekkering und Annette Duetz, die als Spitzenreiterinnen ins Finale gestartet waren, ihre Top-Position aber gegen Grael/Kunze und Lutz/Beucke nicht hatten verteidigen können.

49er: „Diese Medaille ist viel mehr wert als die erste“

Für ein Happy End im Segelkrimi zwei sorgten kurz nach den Frauen die deutschen Skiff-Männer: Erik Heil und Thomas Plößel (Norddeutscher Regatta Verein) hatten an diesem Tag unter den drei deutschen Medaillenjägern die schwerste Aufgabe zu lösen, weil sie „nur“ als Gesamt-Vierte ins Finale starteten. Den in Kiel lebenden Steuermann und seinen Vorschoter aus Hamburg hat die Ausgangssituation ganz offensichtlich beflügelt: Der 31-jährige Heil und sein 33-jähriger Vorschoter brillierten mit herausragendem Speed und lieferten sich bis ins Ziel ein packendes Duell mit den Briten. Der Zweikampf ging zwar laut Erik Heil mit 30 Zentimetern Rückstand verloren und machte die Briten Dylan Fletcher/Stuart Bithell statt den favorisierten Neuseeländern Peter Burling/Blair Tuke zu Olympiasiegern. Doch mit ihrem unwiderstehlichen Ritt über den Finalkurs „Enoshima“ holten sich die in Berlin geborenen Skiffsegler noch die ersehnte Medaille – die zweite bronzene nach der unvergesslichen Olympia-Premiere in Rio de Janeiro. „Diese Medaille ist uns viel mehr wert als die erste“, sagte Thomas Plößel mit Hinweis darauf, wie schwer sie zu gewinnen war. Gleichzeitig erwiesen sich die deutschen Trainingspartner von Diego Botin Le Chever und Iago López Marra als faire Gewinner im Duell mit den spanischen Freunden und Gegnern. Heil, der wie Plößel das Segeln im Tegeler Segel-Club gelernt hat und dort von Jugendtrainer und Mentor Michael Koster mit seinem Vorschoter vor 20 Jahren in ein Boot gesetzt wurde, sagte: „Es tut uns leid, dass die beiden keine Medaille gewonnen haben. Sie hätten es verdient, zählten in dieser Saison immer zu den Besten.“ Den Erfolgstag des German Sailing Teams mit insgesamt drei Medaillen nannte Heil einen „Giganten-Tag für den deutschen olympischen Segelsport.“

Nacra 17: „Der Wert dieser Medaille ist unermesslich“

Dazu trugen nachhaltig auch Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer bei: Die jungen Nacra-17-Segler aus Kiel hatten ihre gemeinsame Olympia-Premiere von Beginn an in den
Top Drei bestritten. Die Mixed-Crew vom Kieler Yacht-Club bot der Weltelite im foilenden Katamaran mehr als nur Paroli. Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer – das war täglich zu sehen – sind selbst in der Weltspitze angekommen. „Diese Bronzemedaille bedeutet uns das Zigfache von allem, was wir bislang erreicht haben“, sagte der 26-jährige Steuermann am Abend nach der Medaillenzeremonie im Olympiahafen. Alica Stuhlemmer fand kaum Worte dazu und sagte: „Der Wert dieser Medaille ist unermesslich.“ Kohlhoff räumte ein: „Der Druck war die ganze Woche unheimlich hoch, weil wir große Erwartungen an uns selbst hatten und hier eine Medaille gewinnen wollten.“

Dass die zweitjüngste Crew der Nacra-17-Flotte dieses Ziel tatsächlich erreichen konnte, spricht für die so fokussiert operierenden Norddeutschen. Kohlhoff fand am Abend auf dem Weg mit allen sechs segelnden deutschen Medaillengewinnern ins ZDF-Sportstudio in Tokio Zeit zum Reflektieren und sagte: „Im Medaillenrennen heute wollte uns mehr als eine andere Nation die Medaille gerne noch entreißen. Es ist Wahnsinn und unbeschreiblich, dass wir sie festhalten und gewinnen konnten. Die insgesamt drei Medaillen sind ein starkes Zeichen an die anderen Nationen und an Segeldeutschland, dass der DSV und unsere Förderer verdammt gute Arbeit geleistet haben. Und das alles in einem sehr schwierigen Umfeld. Was hier an Vorarbeit geleistet wurde, war hochprofessionell.“ Marcus Lynch, Nacra-17-Coach und Performance Manager im German Sailing Team, sagte über seine Schützlinge: „Die beiden agieren mit klarem Kopf, sehr fokussiert und halten sich gut an die Regeln, die wir gemeinsam im Team entwickelt haben. Sie haben in den vergangenen eineinhalb Jahren intensiv daran gearbeitet, in allen Bedingungen schnell zu sein. Auch das war ein wichtiger Baustein für den Medaillenerfolg.“

Ein Tag mit Strahlkraft über den olympischen Segelsport hinaus

DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner und ihr Team in Enoshima konnten mit den Athletinnen und Athleten einen historischen olympischen Tag feiern. Immer wieder wehten die deutschen Flaggen an der Rampe im Olympia-Hafen, immer wieder brandete Jubel auf, wenn eine weitere deutsche Erfolgs-Crew vom Wasser kam. Die Olympia-Dirigentin des German Sailing Teams sagte am Abend in Japan: „Das war ein fast unglaublicher Tag. Wenn man weiß, wie viel harte Arbeit von so vielen Menschen in jeder einzelnen Medaille steckt, dann war das die verdiente Belohnung! Mich freut es sehr, dass heute alle ihre Leistungen zeigen konnten, als es darauf ankam. Ich bin seit 13 Jahren dabei. Wir haben in dieser Zeit mit dem gesamten German Sailing Team sehr intensiv gearbeitet und vieles vorangebracht. Heute sind wir stolz auf unsere Teams."

Torsten Haverland, seit 12 Jahren DSV-Vizepräsident für den olympischen Leistungssport, hat in Deutschland mitgefiebert und freut sich: „Dieser Tag wird in Erinnerung bleiben. Er hat Strahlkraft über den olympischen Segelsport hinaus in die gesamte olympische Sportfamilie.“

Auch DSV-Präsidentin Mona Küppers gratuliert aus der Ferne: „Das German Sailing Team ist in sechs Disziplinen angetreten und konnten drei Medaillen gewinnen. Das ist eine Quote von 50 Prozent und damit ein hervorragendes olympisches Ergebnis. Nicht nur für die Crews, sondern für das gesamte Team – für alle, die dazu beigetragen haben!“

Alle Ergebnisse finden Sie hier: https://tokyo2020.sailing.org/results-centre/

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Live-Tracking: Sie sehen alle Olympia-Rennen im Live-Tracking auf unserer Website www.germansailingteam.de

 

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Drei Segel-Medaillen an einem Tag: Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer holen Bronze für das German Sailing Team

Enoshima/Japan, 3. August 2021. Nach 49erFX-Silber und 49er-Bronze haben die Nacra-17-Segler Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer den zehnten Tag der Olympia-Regatta vor Enoshima zum schwarz-rot-goldenen gemacht. Die jüngste Crew im German Sailing Team holte mit Bronze die dritte Segel-Medaille für Team D binnen vier Stunden. Nach überragend bestrittener Serie konnte auch Rang acht im Medaillenfinale den Podiumsplatz der Crew vom Kieler Yacht-Club nicht mehr gefährden. Olympiasieger sind die Italiener Ruggero Tita/Caterina Banti. Silber sicherten sich die Briten John Gimson/Anna Burnet. Alle weiteren Rivalen, darunter die argentinischen Olympiasieger von 2016, Santiago Lange/Cecilia Carranza Saroli und die australischen Silbermedaillengewinner Jason Waterhouse/Lisa Darmanin, hielten die Norddeutschen souverän in Schach.

Der Mixed-Katamaran-Erfolg für die jüngste Mannschaft im German Sailing Team machte einen der erfolgreichsten Tage des deutschen Segelsports bei Olympischen Spielen komplett. Die DSV-Flotte hatte sich für diesen Dienstag drei Chancen erarbeitet und konnte alle drei verwandeln. Am Ende hielten auch Kohlhoff/Stuhlemmer dem Druck stand und werden am Abend auf dem olympischen Podium stehen. Die beiden Vollblut-Leistungssportler vom Kieler Yacht-Club und ihr Trainer Marcus Lynch planen langfristig, haben über diese Olympischen Spiele hinaus zwei weitere im Visier. „Wir stehen erst am Anfang“, sagte Paul Kohlhoff im Olympiahafen von Enoshima. Den Wert der ersten gewonnenen Bronzemedaillen ordnete der Steuermann so ein: „Das Zigfache von allem, was wir bislang geschafft haben.“ Alica Stuhlemmer sagte glücklich: „Den Wert kann man gar nicht messen!“ Coach Lynch freute sich: „Ich bin sehr stolz auf die beiden."

Zu den drei deutschen Segelmedaillen an nur einem Tag sagte Kohlhoff: „Es macht uns wahnsinnig stolz, Teil dieses Teams hier gewesen sein zu dürfen. Es war offensichtlich, dass nur so ein hochkarätig besetztes Team, zu dem wir uns noch nicht mal richtig zählen, so abräumen kann. Es ist cool, auf dieser Basis weitermachen zu können. Mit hoffentlich vielen aus dieser Mannschaft. Und es ist ein Zeichen an alle anderen Nationen und an Segel-Deutschland, dass der DSV und unsere Förderer verdammt gute Arbeit gemacht haben. Was hier an Vorbereitung geleistet wurde, war hochprofessionell. Unser voller Respekt an das DSV-Supporter-Team.“

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Zwei Jahrzehnte in einem Boot, zweite Olympia-Medaille gewonnen: Das German Sailing Team feiert die 49er-Segler Erik Heil und Thomas Plößel

Enoshima/Japan, 3. August 2021. Die 49er-Segler Erik Heil und Thomas Plößel haben den 3. August im Olympia-Revier der Sagami-Bucht zu einem Jubeltag für das German Sailing Team gemacht. Der 31-jährige Steuermann aus Kiel und sein 33-jähriger Vorschoter aus Hamburg erkämpften im Finale der Skiff-Besten mit Rang 2 ihre zweite Bronze-Medaille. Für die in Berlin geborenen und im Tegeler Segel-Club aufgewachsenen 49er-Asse, die heute für den Norddeutschen Regatta Verein starten, ist es bereits das zweite olympische Edelmetall nach Bronze bei den Spielen in Rio de Janeiro 2016.

„Unfassbar! Ich freu mich zehnmal mehr als damals, weil es viel härter und knapper war", sagt Vorschoter Thomas Plößel. "So ein leichter Wind ist die wohl härteste Bedingung für ein Medal Race.“

Der Mediziner Erik Heil und der Maschinenbau-Ingenieur Thomas Plößel bilden seit zwei Jahrzehnten ein Erfolgsteam, dessen Ausnahmeleistungen nun erneut belohnt wurden. In Regie von Trainer Marc Pickel (Kiel) und in Trainingsgemeinschaft mit den spanischen Sparring-Partnern und Gegnern Diego Botin Le Chever und Iago Lopez Marra hatte sich das deutsche Duo auf den zweiten Olympia-Einsatz vorbereitet. Dafür haben die Vize-Weltmeister von 2019 und WM-Dritten von 2020 die hochverdiente insgesamt dritte Skiff-Medaille für das German Sailing Team seit der olympischen 49er-Premiere 2000 geholt. Für das erste Edelmetall hatten 2008 im chinesischen Qingdao die Brüder Hannes und Jan Peckolt gesorgt.

Gefordert sind heute noch die Nacra-17-Segler Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer (Kieler Yacht-Club). Die Mixed-Katamaran-Segler starten als Gesamt-Dritte ins Medaillerennen.

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ELMELDUNG: Nach 14 Jahren Teamwork zu Olympia-SILBER: Das German Sailing Team feiert Tina Lutz und Susann Beucke

Enoshima/Japan, 3. August 2021. Die 49erFX-Seglerinnen Tina Lutz und Susann Beucke haben im Olympia-Revier der Sagami-Bucht die erste Medaille für das German Sailing Team gewonnen.

Die 30-jährige Steuerfrau vom Chiemsee Yacht-Club und ihre 30-jährige Vorschoterin vom Norddeutschen Regatta Verein waren als Dritte nach der Hauptrunde ins Medaillenrennen am Dienstag gestartet. Rang fünf im packenden Finale reichte zur erst zweiten Medaille für deutsche Seglerinnen in der Geschichte der Olympischen Spiele der Neuzeit. Die erste hatte Surferin Amelie Lux bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney gewonnen.

Als der Medaillen-Erfolg auf dem Wasser kurz nach Zieldurchgang feststand, war das bayerisch-norddeutsche Duo nicht mehr zu halten. Auf dem Boot und in den japanischen Fluten feierten die Skiff-Akrobatinnen ihre Leistung vor der Kulisse wehender deutscher Flaggen, die Mitglieder des German Sailing Teams auf der Mole des Olympiahafens schwenkten.

Die in München geborene Wirtschaftspsychologin Tina Lutz, die am Chiemsee groß wurde und aktuell in Innsbruck lebt, und ihre in Kiel geborene Vorschoterin Susann Beucke krönen mit der ersehnten Olympia-Medaille ihre 14-jährige Partnerschaft. Die Europameisterinnen von 2017 und 2020 haben ihr Ziel einer olympischen Medaille auch nach zwei verpassten Olympia-Qualifikationen nie aus den Augen verloren. An diesem 3. August haben sie es erreicht und den Segelkrimi in drei Akten traumhaft schön eröffnet.

Gefordert sind am Dienstag nach den erfolgreichen 49erFX-Frauen noch die 49er-Crew Erik Heil/Thomas Plößel (Norddeutscher Regatta Verein) und die Nacra-17-Crew Paul Kohlhoff/Alica Stuhlemmer (Kieler Yacht-Club). Auch diese beiden Teams kämpfen um Medaillen.

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Vier Medaillenhoffnungen für das German Sailing Team am siebten Tag der Olympia-Regatta

Enoshima/Japan, 31. Juli 2021. Das German Sailing Team beendete den siebten Tag der Olympia-Regatta vor Enoshima mit Medaillenhoffnungen in vier Disziplinen. Zuletzt hatte sich eine deutsche Segelnationalmannschaft bei den Olympischen Spielen in Sydney 2000 so viele Chancen auf Kurs Finale erkämpft.


DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner sagte am Abend im Olympiahafen: „Unsere Teams schlagen sich ganz hervorragend. Dass wir so viel Positives aus Enoshima berichten können zeigt, dass wir in den vergangenen Jahren wirklich richtig gute Schritte nach vorne gemacht haben.“ Nachdem Laser-Weltmeister Philipp Buhl bereits am Vortag seinen Endlauf mit einer starken kämpferischen Leistung erreicht hatte, zogen am Samstag auch die deutschen Skiff-Teams in die Medaillenrennen ihrer Flotten am 2. August ein.

49erFX: „Wir waren heute mutig“


Die besten Medaillenchancen erarbeiteten sich die 49erFX-Seglerinnen Tina Lutz und Susann Beucke (Chiemsee Yacht-Club/Norddeutscher Regatta Verein). Das Duo aus Bayern und Norddeutschland glänzte in der Sagami-Bucht mit den Einzelrängen 7, 3 und 3 und positionierte sich vor dem Finale auf Platz drei. Dabei gelangen Tina Lutz und Susann Beucke vor allem die Starts, die sie sich vorgenommen hatten. „Tina ist heute mega aggressiv in die Starts gegangen“, berichtete Vorschoterin Susann Beucke nach den Rennen begeistert.


Mit 20 Zählern Rückstand auf die Spitze in den Tag gestartet, wendeten die Skiffseglerinnen das Blatt rechtzeitig vor dem Showdown zu ihren Gunsten. Nur drei Punkte Rückstand haben Lutz/Beucke (73 Punkte) zu den punktgleich an der Spitze liegenden niederländischen Spitzenreiterinnen Annemiek Bekkering und Annette Duetz sowie den brasilianischen Olympiasiegerinnen von 2016, Martine Grael und Kahena Kunze (jeweils 70 Punkte). Damit müssten die deutschen Skiffseglerinnen im doppelt gewerteten Medaillenrennen am 2. August zwei Plätze auf die vor ihnen liegenden Teams aufholen, wollen sie die Rivalinnen im Kampf um die Medaillen noch schlagen. „Wir haben heute wirklich alles gegeben, was wir hatten“, sagte Steuerfrau Tina Lutz, „und genau das werden wir auch im Finale tun.“ Der Weg dahin könne nur darüber führen, so die 30-Jährige, „dass man die Gedanken an eine Medaille aus dem Kopf verbannt“. Wie ihre Teamkameraden, haben auch Lutz und Beucke in der ersten Woche der Olympia-Regatta erfahren, wie kompliziert und fordernd das Olympiarevier mit seinen oft unbeständigen und schwer zu lesenden Bedingungen sein kann. Das Motto fürs Finale gab Susann Beucke vor: „Wir waren heute mutig und müssen im Medaillenrennen noch einmal genauso mutig sein.“

49er: „Es wird ein enger Kampf“


Das gilt auch für die Skiff-Männer. Erik Heil und Thomas Plößel (Norddeutscher Regatta Verein) sicherten sich an einem erneut umkämpften Tag mit drei Rennen auf der Bahn „Fujisawa“ am Ende der Hauptrunde Platz vier. Zwar hätten die gebürtigen Berliner gerne auf den einen Vorstart-Patzer in der vorletzten Wettfahrt verzichtet, der ihnen im Ziel Rang 14 beschert hatte, doch die Bronzemedaillen-Gewinner der Olympischen Spiele von Rio wahrten ihre Medaillenchancen: Mit 66 Punkten haben sie zehn Punkte Rückstand auf die punktgleich auf dem Silber- und Bronzerang liegenden Briten Dylan Fletcher/Stuart Bithell und die Spanier Diego Botín Le Chever und Iago Lopez Marra. Als Spitzenreiter vor der Entscheidung auf Kurs „Enoshima“ haben die neuseeländischen Top-Favoriten Peter Burling und Blair Tuke 14 Punkte Vorsprung vor Heil/Plößel. „Ich bin stolz auf unser Team und darauf, dass wir das Finale in Medaillenreichweite bestreiten können“, sagte Vorschoter Thomas Plößel am Abend in Japan. „Wir haben heute einen unnötigen Fehler gemacht, der nervt. Aber wir sind noch da und die Bronzemedaille von Rio wird helfen. Vor fünf Jahren haben wir im Finale zittrig auf dem Boot gestanden. Das wird uns nicht noch einmal passieren.“


Beide Skiff-Finals versprechen für den 2. August Hochspannung. Ebenso wie das Medaillenrennen mit Philipp Buhl, das am Sonntag ab 14.30 Uhr japanischer Zeit auf dem TV-Kurs „Enoshima“ ausgetragen wird. Dort geht es nach dem vorzeitigen Olympia-Sieg des Australiers Matthew Wearn um Silber und Bronze. Um die Medaillen will auch Philipp Buhl kämpfen. „Ich bin einfach happy, dass ich das Medal Race erreicht habe, freue mich, dass ich das letzte Rennen so gut gesegelt habe und werde morgen mit vollem Risiko angreifen. Was für mich spricht, ist, dass ich weniger Druck habe als die vor mir liegenden Segler. Es wird ein enger Kampf!“

Nacra 17 Mixed: "Es macht richtig viel Spaß zu segeln“


Den erfolgreichen Samstag in der Sagami-Bucht machten Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer (Kieler Yacht-Club) komplett. Der 26-jährige Steuermann und seine erst 21-jährige Vorschoterin hielten auch in leichten Winden, was sie an den Vortagen versprochen hatten, und segelten auf die Plätze drei, zwei und acht. Damit liegt das Duo drei Rennen vor dem Finale auf Gesamtrang drei.


Auf die Tragflächen kam der Mixed-Katamaran in den leichten Windbedingungen heute nur teilweise. "Wenn wir nicht foilen, segelt unser Boot wie ein normaler Katamaran – mit dem Unterschied, dass wir unter Wasser große gebogene Foils haben", erklärt Alica Stuhlemmer die Herausforderung bei Leichtwindbedingungen. "Das Boot ist dann tendenziell langsamer als jeder Katamaran mit geraden Schwertern. Das bedeutet, dass wir sowohl am Wind als auch vor dem Wind noch vorsichtiger sein müssen in den Manövern, weil jede unnötige Bewegung auf dem Boot die Strömung stört und uns langsam macht.“


Für sie und Steuermann Paul Kohlhoff sei es im Vorfeld sehr schwer abzuschätzen gewesen, "wozu wir hier imstande sein können, weil wir viele Teams über einen sehr
langen Zeitraum nicht gesehen haben“, so Alica Stuhlemmer. „Wenn mir vorher jemand gesagt hätte, dass ich so meine ersten Tage bei den Olympischen Spielen verbringe, dann hätte ich das genommen. Es macht richtig viel Spaß zu segeln!“


Die nächsten olympischen Termine für das German Sailing Team:


1. August: Philipp Buhl steht als Gesamt-Vierter im Finale der zehn besten Lasersegler und kämpft um eine Olympia-Medaille. Die Skiff-Akteure pausieren vor ihrem Medaillenrennen am 2. August. Die Mixed-Katamaran-Crews im Nacra 17 und die deutschen 470er-Frauen setzen ihre Regatta fort.

2. August: Die Skiffsegler und -seglerinnen in den Disziplinen 49er und 49erFX tragen ihre Medaillenrennen aus. In beiden Finalläufen kämpfen mit Tina Lutz/Susann Beucke und Erik Heil/Thomas Plößel deutsche Teams um Medaillen. Gleichzeitig tragen die 470er-Flotten ihre letzten beiden Rennen vor ihren Finalläufen am 4. August aus.

3. August: Neben dem Finn-Finale (ohne deutsche Beteiligung) steht das Medaillenrennen der Nacra-17-Flotte auf dem Programm. Als aktuell Dritte segeln Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer bislang souverän ihrem ersten olympischen Finale entgegen.

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Laser-Weltmeister Philipp Buhl segelt nach Kraftakt mit einem Tagessieg ins olympische Finale

Enoshima/Japan, 30. Juli 2021. Der sechste Tag der olympischen Regatta im japanischen Revier der Sagami-Bucht hat das German Sailing Team stark gefordert. „Es war ein besonders intensiver Tag. Die Gute daran: Er begann mit einem Tagessieg und endete mit einem Tagessieg“, zog DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner Bilanz.


In den leichten, unbeständigen Winden rangen die Seglerinnen und Segler der Nationalmannschaft um die bestmöglichen Ausgangspositionen für die nahenden Finalläufe. Allen voran Weltmeister Philipp Buhl (Norddeutscher Regatta Verein/Segelclub Alpsee-Immenstadt) in seiner Laserflotte. Der Sonthofener Steuermann war als Siebter hoffnungsfroh in die letzten beiden Rennen der Hauptrunde gestartet. Der erste Durchgang misslang Deutschlands erfolgreichstem Lasersegler mit Rang 32 aber so gründlich, dass er sogar um den Einzug ins Medaillenfinale bangen musste.


Vor dem vorentscheidenden zehnten Rennen rief Laser-Bundestrainer Alex Schlonski ihm dann zu: „Wenn du jetzt einen Zweiten fährst, bist du noch dabei.“ Philipp Buhl vertraute seinem Bauchgefühl, wählte wieder die tendenziell bevorzugte linke Seite, die ihm im ersten Durchgang vor allem aufgrund der widrigen aber nicht erkennbaren Strömungsverhältnisse kein Glück gebracht hatte, und setzte die Coach-Worte ideal um. „Ich wollte starten, durchziehen und es besser machen“, sagte Buhl. Das gelang ihm auf dem ungeliebten küstennahen Kurs „Enoshima“ in herausragender Weise. Buhl gewann das zweite Rennen des Tages souverän, dominierte die gesamte Flotte und katapultierte sich vom zwischenzeitlich elften Platz zurück auf Platz fünf. Mit dem überragenden Sieg meldete er sich auch zurück im Kampf um die Medaillen. „Man muss erst einmal einen 1. nach einem 32. fahren“, zollte Nadine Stegenwalner dem Laser-Steuermann großen Respekt. „Es wird keine einfache Aufgabe im Finale, aber sie ist auch nicht unlösbar. Philipp hat so oft gezeigt, dass er auch solche Herausforderungen meistern kann.“


Eine Vorentscheidung ist in der Einhandjolle Laser bereits gefallen: Matthew Wearn hat sich die Goldmedaille als dritter Australier in Folge mit einem 22-Punkte-Vorsprung bereits vorzeitig gesichert. Der Kampf um Silber und Bronze aber ist offen und wird am 1. August erneut auf Kurs „Enoshima“ für Hochspannung sorgen. Philipp Buhl hat sich für den Abschluss nach dem Laser-Ruhetag am Samstag einiges vorgenommen: „Ich werde volles Risiko gehen und angreifen.“ Trainer Schlonski weiß: „Philipp braucht ein sehr, sehr gutes Rennen und muss auf Fehler der anderen hoffen."


Philipp Buhl hat den Tag so furios beendet, wie ihn Erik Heil und Thomas Plößel vom Norddeutschen Regatta Verein eröffnet hatten: mit einem Tagessieg. Das deutsche 49er-Team startete souverän in ihre drei Wettfahrten, musste aber anschließend mit den Rängen sieben und zwölf kleine Dämpfer hinnehmen. „Da haben wir in der einen oder anderen Situation zu nett agiert, aber das ist morgen vorbei“, sagte Erik Heil. Die für den
Norddeutschen Regatta Verein startende Crew geht am Samstag von Platz fünf aus selbstbewusst in die letzten drei Rennen. „Unser Speed stimmt weiterhin, bei uns ist alles im grünen Bereich. Es wird ein spannendes Finale. Die Entscheidungen fallen wahrscheinlich erst im Medal Race“, sagte der Steuermann. Dazu gab Erik Heil das Ziel seiner Crew vor: „Wir müssen uns am Samstag früher die Kontrolle über die Gegner holen und halten.“


Ähnliches haben sich die 49erFX-Seglerinnen Tina Lutz und Susann Beucke (Chiemsee Yacht-Club/Norddeutscher Regatta Verein) für den Endspurt auf Kurs Medaillenrennen vorgenommen. Nach den Rängen 11 und 13 katapultierte sich das bayerisch-norddeutsche Team am Freitag mit Rang drei auf Platz fünf im Zwischenklassement. Damit wahrten die Skiff-Seglerinnen ihre Medaillenchancen vor ihren letzten drei Rennen der Hauptrunde. Vorschoterin Susann Beucke berichtete von den Herausforderungen auf der Bahn „Kamakura“: „Der dritte Rang hat uns heute am Ende rausgerettet. Wir hatten den ganzen Tag extreme Anspannung und extremen Fokus darauf, gute Starts zu machen. Das haben wir auch in allen drei Wettfahrten gut geschafft. In den ersten beiden Rennen konnten wir das leider nicht ins Ziel bringen. Die Bedingungen waren unglaublich schwierig. Es war ein nervenaufreibender Tag für uns, weil wir so voll da, so im Tunnel waren. Der dritte Rang im letzten Rennen tat gut. Wir haben vieles heute richtig gemacht. Und so wollen wir morgen weitermachen.“


Etwas enttäuscht kamen die 470er-Seglerinnen Luise Wanser und Anastasiya Winkel von ihrem Kurs „Zushi“. Das Duo vom Norddeutschen Regatta Verein kehrte mit den Rängen 16 und 8 in den Olympiahafen von Enoshima zurück und liegt vor den verbleibenden vier Wettfahrten der Hauptrunde auf Platz 14. „Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal sagen würde, dass uns das Segeln in den leichten und unbeständigen Winden schwergefallen ist. Da fehlt uns vielleicht doch etwas Erfahrung“, sagte die 23-jährige Steuerfrau aus Hamburg.
Laser-Radial-Steuerfrau Svenja Weger musste am Freitag als erste DSV-Starterin Abschied von den Olympischen Spielen nehmen. Als Gesamt-Sechzehnte konnte sich die Seglerin vom Potsdamer Yacht-Club, die als Spitzenreiterin so überragend in ihre Olympia-Premiere eingestiegen war, nicht für das Medaillenrennen der besten zehn Laser-Radial-Akteurinnen qualifizieren. Svenja Weger beendete ihren Einsatz aber versöhnt: „Heute hat es leider nicht gereicht. Es waren sehr komplizierte Bedingungen. Aber meinen Auftakt bei diesen Olympischen Spielen, den werde ich mein Leben lang nicht vergessen.“


Die nächsten olympischen Termine:


31. Juli: In den RS:X-Surfflotten der Frauen und Männer werden die Medaillen ohne deutsche Beteiligung vergeben. Vom German Sailing Team sind die Kieler Paul Kohlhoff/Alica Stuhlemmer im Nacra 17 sowie die deutschen Skiffsegler Erik Heil/Thomas Plößel und Tina Lutz/Susann Beucke gefordert.

1. August: Im Laser und im Laser Radial werden in den Finals der jeweils besten zehn Starter die Medaillen vergeben. Philipp Buhl ist dabei und will als Fünfter angreifen.
Gleichzeitig stehen weitere Wettfahrten für die 470er-Flotten und Nacra 17 auf dem Programm. 49er und 49erFX pausieren vor ihren Medaillenrennen am 2. August.

2. August: Die Medaillenrennen für 49er und 49erFX stehen auf dem Programm. Ob und mit welchen Chancen die deutschen Seglerinnen und Segler dabei sind, entscheidet sich in den letzten Rennen der Hauptrunde am 1. August. Gefordert sind an diesem Tag auch die 470er-Flotten der Damen und Herren.

Alle Ergebnisse finden Sie hier: https://tokyo2020.sailing.org/results-centre/

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Live-Tracking: Sie sehen alle Olympia-Rennen im Live-Tracking auf unserer Website www.germansailingteam.de

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Philipp Buhl beendet Olympia-Einsatz nach starkem Finale als Fünfter: „Ich bin zufrieden mit dem Medaillenrennen, nicht ganz mit der Serie“

Enoshima/Japan, 1. August 2021. Der achte Tag der Olympia-Regatta von Enoshima brachte mit dem Medaillenrennen der zehn besten Lasersegler die erste Medaillenchance für das German Sailing Team. Weltmeister Philipp Buhl war als Fünfter nach der Hauptrunde in das Finale eingezogen und setzte mit Rang drei im Medaillenrennen einen würdigen Schlusspunkt hinter seinen zweiten Olympia-Einsatz.
Das erhoffte Edelmetall konnte der 31-jährige Steuermann (Segelclub Alpsee-Immenstadt/Norddeutscher Regatta Verein) trotz überzeugender Vorstellung nicht mehr holen, weil den vor dem Finale vor ihm liegenden Akteuren keine großen Patzer mehr unterliefen. Den Olympiasieg hatte sich vorzeitig der Australier Matthew Wearn gesichert. Silber und Bronze erkämpften am Sonntagnachmittag der Kroate Tonči Stipanovič und Buhls norwegischer Trainingspartner Hermann Tomasgaard.

Laser: „Die Medaille haben wir am dritten Tag verloren, nicht heute“


Philipp Buhls Trainer Alex Schlonski zog nach dem Rennen Bilanz: „Philipp hat heute alles gegeben und deswegen sind wir sehr stolz auf ihn. Wir beenden die Olympischen Spiele mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Wir sind angetreten, hier eine Medaille zu gewinnen. Das ist nicht gelungen. Die Medaille haben wir am dritten Tag verloren. Nicht heute. Philipp hat die Serie mit dem Rennsieg am Freitag und dem dritten Rang sehr überzeugend zu Ende gebracht. Ein fünfter Platz bei Olympia ergibt keine Medaille, ist aber immer noch eine sehr starke Leistung.“ Das fanden auch Buhls Teamkameraden, die ihn nach der Rückkehr vom Finalkurs mit viel Jubel im Hafen empfingen und feierten.
Ob sich Buhl eine weitere Olympia-Kampagne und noch einen olympischen Gipfelsturm vornimmt, will der Sonthofener nach der Laser-Weltmeisterschaft im Dezember vor Barcelona entscheiden. „Ich werde schauen, wie es mit meinen Partnern läuft, ich werde mit dem Verband sprechen und das Feuer muss da sein. Ich will nicht einfach nur teilnehmen, sondern wie hier in der Bestform ankommen.“ DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner, die mit Mitgliedern des German Sailing Teams und vielen deutschen Flaggen das Laser-Finale von der Mole des Olympiahafens verfolgt und Deutschlands besten Lasersegler angefeuert hatte, sagte: „Philipp Buhl ist Fünfter bei Olympischen Spielen geworden. Das muss man erst einmal werden. Das ist ein sehr gutes Ergebnis. Er hat einen versöhnlichen Abschluss hingelegt. Ich schätze Philipp als Sportler, als Mensch und Persönlichkeit. Wir würden uns als Verband natürlich sehr freuen, wenn er seine Karriere noch weitere drei Jahre bis zu den nächsten Olympischen Spielen fortsetzen und das German Sailing Team auf Kurs Marseille 2024 mit seiner Erfahrung und seinen Leistungen bereichern würde.“

Nacra 17: „Wir waren angespannt heute“


Die Nacra-17-Crew Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer hat sich in ihren letzten drei Wettfahrten vor dem Finale der Mixed-Katamaran-Crews eine hervorragende Ausgangsbasis für den Kampf um die Medaillen am Dienstag erarbeitet. Das Team vom Kieler Yacht-Club verteidigte mit den Rängen 3, 6 und 6 in frischeren Winden den dritten Platz im Zwischenklassement. „Wir waren durchaus angespannt heute, deswegen haben wir uns auch ein paar Fehler erlaubt. Zum Beispiel habe ich einmal vor der Wende die Großschot losgelassen. Das Handling hätte besser sein können, aber es war auch ein hektischer Kurs mit kurzen Up and Downs und kleiner, steiler Welle“, reflektiert Paul Kohlhoff. „Unterm Strich stimmen die Zahlen. Jetzt gehen wir übermorgen als Dritte ins Medal Race. Wir haben ein kleines Punktepolster, aber wir dürfen uns trotzdem nichts erlauben.“
Die Ausgangssituation für die Kieler ist vor dem Kampf um die Medaillen spannend: Das Klassement führen die top-favorisierten Italiener Ruggero Tita und Caterina Banti mit 23 Punkten vor den Briten John Gimson und Anna Burnett (35 Punkte) an. Es folgen Kohlhoff/Stuhlemmer mit 47 Punkten. Hinter den Deutschen lauern mit den Australiern Jason Waterhouse und Lisa Darmanin (54 Punkte) sowie den Spaniern Tara Pacheco van Rijnsoever und Florian Trittel (62 Punkte) zwei weitere Duos, die noch nach der Bronzemedaille greifen wollen. Damit verspricht auch das Finale der foilenden Zweirümpfer zum Segel-Thriller zu werden. „Paul und Alica haben einen weiteren starken Tag hingelegt. Ihre konstanten Leistungen in den Top Drei als eines der jüngsten Teams bei dieser Olympia-Regatta darf man schon fast als sensationell bezeichnen“, sagte Sportdirektorin Nadine Stegenwalner.

470er-Frauen mit Tagessieg


Für weitere gute Nachrichten sorgten die 470er-Seglerinnen Luise Wanser und Anastasiya Winkel. Das Duo vom Norddeutschen Regatta Verein eröffnete den vorletzten Tag der Hauptrunde mit einem siebten Rang und setzte anschließend mit einem fulminanten Tagessieg ein dickes Ausrufezeichen hinter die Ambitionen, trotz der Doppel-Disqualifikation vom Auftakt bei ihrer Olympia-Premiere zu glänzen. Mit dem Erfolg rückten die Hamburger Steuerfrau und ihre Kieler Vorschoterin auf Platz zehn vor und wahrten zwei Rennen vor Ende der Hauptrunde ihre Chancen auf den Einzug ins Medaillenfinale. „Was Luise und Anastasiya hier abliefern, das ist beeindruckend“, sagte Nadine Stegenwalner, „dass die beiden einen Tagessieg raushauen, unterstreicht ihr Leistungsvermögen in sehr schöner Weise.“

Die nächsten olympischen Termine für die Segler des German Sailing Teams:

2. August: Die Skiffseglerinnen und -segler in den Disziplinen 49er und 49erFX tragen ihre Medaillenrennen aus. In beiden Finalläufen kämpfen mit Tina Lutz/Susann Beucke und Erik Heil/Thomas Plößel zwei deutsche Teams um Medaillen. Gleichzeitig sind die 470er-Flotten in ihren letzten beiden Rennen vor ihren Finalläufen am 4. August gefordert.

3. August: Neben dem Finn-Finale (ohne deutsche Beteiligung) steht das Medaillenrennen der Nacra-17-Flotte auf dem Programm. Als Gesamt-Dritte ziehen Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer in ihr erstes olympisches Finale ein. Die deutschen 470er-Seglerinnen pausieren vor ihrem Finale am 4. August.

4. August: Das Finale der 470er-Frauen- und Männer-Flotten beendet die olympische Regatta vor Enoshima.

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Die Segel-Gala des German Sailing Teams an Tag fünf der Olympia-Regatta

Enoshima/Japan, 29. Juli 2021. Tag fünf der Olympia-Regatta haben die Seglerinnen und Segler im German Sailing Team zu ihrem gemacht. In allen Disziplinen mit deutscher Beteiligung konnten die Crews und ihre Trainer am Abend positiv Bilanz ziehen.


Laser-Weltmeister Philipp Buhl (Norddeutscher Regatta Verein/Segelclub Alpsee-Immenstadt) hat sich mit einem starken Comeback von Platz 13 auf Platz sieben katapultiert und in der Spitzengruppe der Einhandjollensegler zurückgemeldet.


Die 49er-Segler Erik Heil und Thomas Plößel (Norddeutscher Regatta Verein) unterstrichen ihren Medaillenanspruch mit den Rängen zwei und drei. Die Bronzemedaillen-Gewinner der Olympia-Regatta von Rio de Janeiro 2016 rückten auf Platz sechs vor.


Die Mixed-Katamaran-Crew Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer (Kieler Yacht-Club) setzte ihre gelungene Auftaktserie mit zwei dritten Rängen fort. Trotz ihrer Kenterung in der dritten Wettfahrt des Tages, in deren Folge Kohlhoff/Stuhlemmer ihren Nacra 17 binnen einer halben Minute blitzschnell wieder aufrichteten, liegen die Kieler auf Platz drei.


Auch die 470er-Seglerinnen Luise Wanser und Anastasiya Winkel (Norddeutscher Regatta Verein) drückten das Gaspedal durch und schafften es, den Schock der Doppel-Disqualifikation vom Vorabend aus dem Kopf zu verbannen. Mit den Rängen fünf und vier sprang das Duo aus Hamburg von Platz 19 auf Platz zwölf vor, die Disqualifikation aus den ersten beiden Rennen bleibt jedoch bestehen.


Auch Laser Radial-Steuerfrau Svenja Weger (Postdamer Yacht-Club) konnte sich nach ihrer Auftaktgala und einigen Rückschlägen wieder deutlich steigern. Mit den Rängen acht und zwölf segelte sie auf Platz 13 vor.

Laser Standard: „Es wird ein hartes Stück Arbeit“

Wie sich Philipp Buhl nach den Rückschlägen vom Dienstag am Donnerstag nach dem Comeback fühlte? „Kaputt und gut“, sagte der 31-Jährige, „ich habe mich heute nicht geschont. Unsere Rennen sind mit rund 50 Minuten lang und fordernd. So soll es bei Olympia auch sein. Heute waren meine Starts gut, der Speed war gut, der Biss war gut.“ Auch Buhls Trainer Alex Schlonski freute sich, dass sein Schützling wieder in die Erfolgsspur gefunden hat: „Ich hoffe, das gibt Philipp das verdiente Selbstvertrauen für morgen. In den letzten beiden Wettfahrten vor dem Medaillenfinale am 1. August geht es für ihn darum, sich die bestmögliche Ausgangsposition zu verschaffen. Wenn er am Freitag insgesamt wieder unter zehn Punkten bleiben kann, dann ist noch alles drin. Er kann sich seine Medaille verdienen, aber es wird ein hartes Stück Arbeit.“

49er: „Die richtigen Einstellungen gefunden“

Ganz ähnlich sieht es der Trainer der 49er-Crew Erik Heil und Thomas Plößel. Marc Pickel (Kiel) sagte am Abend im Olympiahafen von Enoshima: „Wir fühlen uns besser als gestern um die gleiche Zeit. Gestern haben wir nicht die volle Leistungsfähigkeit abrufen können. Da haben uns die Bedingungen ein bisschen auf dem Hinterfuß erwischt, weil wir hier zuvor in der kurzen Vorbereitungszeit nie in solchen Winden trainieren konnten. Heute stimmten das Set-up des Bootes und entsprechend die Ergebnisse. Es ist uns sehr schnell gelungen, die richtigen Einstellungen zu finden. Es war für uns sehr wichtig, dass wir heute diese Antwort auf dem Kurs geben konnten.“

Nacra 17: „Zwei sehr anständige Dritte“

Den Positiv-Trend des Segeltages verstärkten in der Sagami-Bucht Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer mit zwei weiteren Top-Drei-Resultaten. Die Norddeutschen bleiben trotz der Erfolge auf dem Boden. Steuermann Paul Kohlhoff sagte: „Wir haben zwei sehr anständige Dritte eingefahren. Im dritten Rennen ist uns dann ein Fehler unterlaufen, als wir eine Welle unterschätzt haben und gekentert sind.“ Mit schnellem Aufrichten ihres Bootes retteten sie aber noch Rang elf ins Ziel.

470er-Frauen: „Das war ein Kampf“

Ihre Antworten auf die Doppel-Disqualifikation am Vortag aufgrund eines Vermessungsprotests gaben auch Luise Wanser und Anastasiya Winkel auf dem Wasser. Es gelang der Crew vom German Sailing Team, die Enttäuschung über die harte Bestrafung für die 200 Gramm zu schwere Trapezhose der Vorschoterin beiseite zu packen und die Favoritinnen der Flotte zu attackieren. Mit zwei Top-Fünf-Rängen verbesserte sich das Duo um sagenhafte sieben Plätze. Auf die Frage, ob sie draußen in der Sagami-Bucht mehr Spaß oder mehr Kampf erlebt hat, sagte Luise Wanser lachend: „Das war ein Kampf.“ Vorschoterin Anastasiya Winkel schätzt, dass ihr Puls in den intensiven Phasen bis auf 190 Schläge pro Minute stieg. Als Gesamt-Dreizehnte wollen die 24 Jahre alte Steuerfrau und ihre 27-jährige Vorschoterin weiter angreifen.

„DSQ“ der 470er-Frauen bleibt in der Wertung


Der Antrag des German Sailing Teams auf einer Wiedereröffnung des Verfahrens im Fall der 470er-Frauen wurde am Abend von der zuständigen Jury nach eineinhalbstündiger Diskussion abgelehnt. „Alleine die Dauer der Diskussion lässt vermuten, dass der Fall so eindeutig nicht war“, sagte DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner, „letztlich wurde unser Antrag aber leider abgelehnt und die beiden Disqualifikationen von den Wettfahrten eins und zwei bleiben stehen. Wir haben alles getan, wir haben gekämpft und wurden gehört. Es ist ärgerlich, dass wir nicht mehr erreichen konnten.“ Die Jury verwies in der Begründung für die Ablehnung darauf, dass ihr bei der ursprünglichen Verhandlung keine groben Fehler nachzuweisen seien und keine neuen Fakten präsentiert werden konnten.

Laser Radial: „Morgen noch einmal voll angreifen“


Auch Svenja Weger konnte am Donnerstag endlich wieder Boden gutmachen. Die Laser-Radial-Steuerfrau vom Potsdamer Yacht-Club rückte auf Platz 13 vor. Ihr fehlen vor den letzten beiden Rennen ihrer Flotte nur drei Plätze, um nach einigen Dämpfern vielleicht doch noch das Medaillenfinale am 1. August zu erreichen. Sie segelt am Freitag bei den Vorentscheidungen in den Laser-Disziplinen ebenso wie ihr Teamkamerad Philipp Buhl auf der launischen Innenbahn Enoshima. „Es war heute ein solider Tag, an dem es mehr um Geschwindigkeit als um viele Dreher und unbeständige Winde ging“, sagte Svenja Weger, „jetzt kann ich morgen noch einmal voll angreifen.“
DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner sagte zu den Leistungen: „Tage wie dieser wünscht man sich als German Sailing Team: unsere Seglerinnen und Segler hatten einen überaus erfolgreichen Tag. Wir hoffen und trauen es unseren Crews zu, dass es so auch am Freitag weitergehen kann.“

Die nächsten olympischen Termine für das German Sailing Team:

30. Juli: In den Laserflotten fallen die Entscheidungen über den Einzug in die Medaillenrennen, die nach einem weiteren Ruhetag am 1. August für die jeweils zehn besten Frauen und Männer ausgetragen werden. Die Skiff-Akteure setzen ihre Regatta ebenso fort wie die 470er-Felder. Die Mixed-Katamaran-Crews im Nacra 17 haben ihren ersten Ruhetag.

31. Juli: In den RS:X-Surfflotten der Frauen und Männer werden die Medaillen ohne deutsche Beteiligung vergeben. Im German Sailing Team sind die Teams im Nacra 17 sowie im 49er und 49erFX gefordert.

1. August: Im Laser und im Laser Radial werden in den Finals der jeweils besten zehn Starter und Starterinnen die Medaillen vergeben. Gleichzeitig stehen weitere Wettfahrten für die 470er-Frauen und Nacra 17-Teams auf dem Programm. Die Skiff-Flotten pausieren vor ihren Medaillenrennen am 2. August.

Alle Ergebnisse finden Sie hier: https://tokyo2020.sailing.org/results-centre/

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Zweiter Tagessieg für das German Sailing Team Die Katamaran-Crew Kohlhoff/Stuhlemmer steigt rasant in die Olympia-Regatta ein

Enoshima/Japan, 28. Juli 2021. Am vierten Tag mit knackigen Winden bis zu 20 Knoten stiegen das Nacra-17-Mixed-Duo Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer vom Kieler Yacht-Club sowie die 470er-Seglerinnen Luise Wanser und Anastasiya Winkel vom Norddeutscher Regatta Verein in die olympischen Segelwettbewerbe ein.

Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer glänzten mit Rang fünf, einem Tagessieg und Rang sieben. Der 26-jährige Steuermann und seine erst 21 Jahre alte Vorschoterin agierten bei Kohlhoffs zweitem und Stuhlemmers erstem Olympia-Auftritt souverän, beeindruckten mit hohen Geschwindigkeiten und parierten Angriffe wie den der erfahrenen Olympiasieger Santi Lange und Cecilia Carranza Saroli nervenstark. „Wir sind mit dem Boot gesegelt und nicht das Boot mit uns“, sagte Alica Stuhlemmer am Abend in Enoshima. Steuermann Kohlhoff gab mit Bedacht zu Protokoll: „Wir haben mit diesem Auftakt drei solide Rennergebnisse auf der Liste und dürfen morgen mit dem blauen Leibchen starten, das wir uns aber noch lange nicht verdient haben.“ Im Zwischenklassement liegen Kohlhoff/Stuhlemmer nach dem ersten Tag der Serie für die foilenden Katamarane auf Platz zwei hinter den italienischen Favoriten und Weltmeistern Ruggero Tita und Caterina Banti. Dritte sind mit Jason Waterhouse und Lisa Darmanin die australischen Silbermedaillengewinner von Rio de Janeiro.

Auch der 470er-Crew Luise Wanser und Anastasiya Winkel gelang ein überzeugender sportlicher Einstieg in ihre Olympia-Premiere. Beide erzählten mit leuchtenden Augen, wieviel Spaß ihnen das Powerplay in den strammen Winden gemacht hatte. Mit den Rängen neun und fünf hatte sich das Duo aus Hamburg und Kiel auf dem Wasser Platz vier im Zwischenklassement erkämpft. Darüber freuten sich die Seglerinnen, bis das Wiegen der Trapezwesten aller 470er-Teams 200 Gramm zu viel Gewicht bei der Weste der Vorschoterin Anastasiya Winkel ergab. Was auf dem Wasser kaum einen Unterschied gemacht haben dürfte, wurde von der Jury mit größter Härte bestraft. Die deutschen 470er-Seglerinnen wurden für beide Auftaktrennen disqualifiziert. Dagegen wird sich die vom German Sailing Team und Regelberater Craig Mitchell unterstützte Crew mit einem Antrag auf Wiedereröffnung einer Anhörung wehren, teilte am Abend DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner im Olympiahafen von Enoshima mit. Über den weiteren Verlauf des Falles wird die Mannschaft informieren.

Kleine Dämpfer hatten die deutschen Skiff-Teams hinzunehmen. Die 49er-Segler Erik Heil und Thomas Plößel sind nach gelungenem Auftakt am zweiten Tag ihrer Olympia-Regatta mit den Rängen 13, 5 und 14 auf Platz acht zurückgefallen. Vorschoter Thomas Plößel litt an einer Magenverstimmung und sagte: „Ich war nicht scharf auf dem Kurs und es hat uns an Speed gefehlt. Ich gehe heute früh schlafen und hoffe, dass es morgen besser geht.“ Die Bronzemedaillen-Gewinner der Olympischen Spiele 2016 blieben vor den beiden Nachholrennen am Donnerstag aber in Schlagdistanz zu den führenden Mannschaften,
darunter die Olympiasieger Peter Burling und Blair Tuke aus Neuseeland auf Platz fünf. Angeführt wird das Feld nach vier Rennen von den Briten Dylan Fletcher/Stuart Bithill.


Die 49erFX-Seglerinnen Tina Lutz und Susann Beucke (Chiemsee Yacht-Club/Norddeutscher Regatta Verein) setzten am Mittwoch mit Rang drei die gute Auftakt-Leistung fort, bevor auch sie mit den Rängen 14 und 12 wieder etwas zurückfielen. Als Siebte im Zwischenklassement wollen Lutz/Beucke ihren Ruhetag am Donnerstag dafür nutzen, sich neu auf die kommenden Rennen einzustellen. „Morgen wird ein Schlachtplan ausgearbeitet. Wir brauchen gute Starts und müssen aggressiver rangehen“, sagte Vorschoterin Beucke.


Teamchefin Nadine Stegenwalner zog an diesem Mittwoch mit einem lachenden und einem weinenden Auge Bilanz: „Wir haben heute einen sehr schönen Olympia-Einstieg und einen Tagessieg von Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer erleben dürfen. Den Skiff-Crews traue ich zu, dass sie ihre Leistungen in den kommenden Tagen wieder steigern können. Und im Fall der 470er-Frauen werden wir kämpfen und sehen, was zu erreichen ist."

Die nächsten olympischen Termine für die Seglerinnen und Segler des German Sailing Teams:

29. Juli 2021: Fünf der sechs Crews des German Sailing Teams sind gefordert. Es pausieren nur die 49erFX-Damen. Die 49er-Herren müssen am ursprünglich als Ruhetag vorgesehenen Donnerstag die beiden ausgefallenen Rennen vom Dienstag nachholen. Laser-Weltmeister Philipp Buhl kämpft um sein Comeback in die Top Ten.

30. Juli 2021: In den Laserflotten fallen die Entscheidungen über den Einzug in die Medaillenrennen, die nach einem weiteren Ruhetag am 1. August für die jeweils zehn besten Frauen und Männer ausgetragen werden. Die Skiff-Akteure setzen ihre Regatta ebenso fort wie die 470er-Felder. Die Mixed-Katamaran-Crews im Nacra 17 haben ihren ersten Ruhetag.

31. Juli 2021: In den RS:X-Surfflotten der Frauen und Männer werden die Medaillen ohne deutsche Beteiligung vergeben. Aus deutscher Sicht sind die Akteure im Nacra 17 sowie im 49er und 49erFX gefordert.

Alle Ergebnisse finden Sie hier: https://tokyo2020.sailing.org/results-centre/

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